Internationale Grüne Woche in Berlin

Zum 99. Mal lud Berlin zur Grünen Woche. Was vor Jahren eine reine Landwirtschaftsmesse war, hat sich längst zu einem der grössten deutschsprachigen Events in der Land- und Ernährungswirtschaft sowie in der Länderkommunikation gemausert. Der Landwirtschaftliche Informationsdienst LID durfte während zwei Tagen einen Augenschein nehmen.
Igw Berlin Teaser

Während der hochkarätig besetzten Eröffnungsfeier wurde neben Politik auch Imagearbeit betrieben. Die unterschiedlichen Lager betonten, wie wichtig der Berufsstand Landwirtin und Landwirt sei. Gemeinsam müsse Gesellschaft und Politik am Bild dieses Berufstandes arbeiten, damit der Nachwuchs gesichert sei. Ebenso müsse die Politik die bürokratischen Hürden senken. Stimmen, die auch aus der Schweiz stammen könnten.

Eindringlich appellierte der deutsche Agrarminister Cem Özdemir für eine stärkere Gemeinsamkeit. Der EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung Christophe Hansen, seines Zeichens Bauernsohn und Bruder eines Landwirts, zeigte deutlich auf: Der Nachwuchs in der Landwirtschaft der EU wird zur Mangelware. Nur 12 Prozent der Landwirtinnen und Landwirte sind unter 40 Jahre, das Durchschnittsalter beträgt 57 Jahre. Die Themen Wirtschaftlichkeit, Nachwuchs, bürokratische Hürden sowie Investitionsfreudigkeit und Politik prägten die Reden aller Referenten.

Gang durch die Hallen

Ein Rundgang durch die Hallen, deren gab es sehr viele, zeigte eindrücklich, wie Regionalität in allen deutschen Bundesländern gelebt wird. Regionale Produkte vom hohen Norden bis in den Süden gab es zum Probieren, Bewundern und Kaufen. Auch die Worldtour war die reinste Gaumenfreude. Die Schweiz war selbstverständlich mit Käse, Schokolade und feinen Getränken dabei. Zudem präsentierte sie den ersten «Cheebab» – ein Publikumsrenner. Die Agro-Marketing Suisse AMS hat einen sehr schönen, ansprechenden und gefragten Auftritt gestaltet.

Der Besuch von Bundesrat Guy Parmelin, der Botschafterin Livia Leu, des Direktors des Bundesamtes für Landwirtschaft Christian Hofer und des Schwingerkönigs Chrigu Stucki war ebenso ein Highlight am Schweizer Stand wie der Stopp des deutschen Agrarministers Cem Özdemir.

Treffen mit AgrarScouts Deutschland und Österreich

Spannend für uns war vor allem der Erlebnisbauernhof des Forums für Moderne Landwirtschaft. Hier zeigten sowohl Bundesstellen wie auch Unternehmen die innovativen Seiten der Ernährungs- und Landwirtschaft. Zudem wurde viel Wissen spielerisch und interaktiv vermittelt: Wissenspfade zu Themen wie Boden, Natur, Tier, Technik, Informationen zu den Möglichkeiten von Algen, neue Robotik, Fussabdrücke, Food Waste oder Herkunftsbezeichnung wurden vielfältig und spannend präsentiert.

Zum Abschluss unseres Besuchs der Grünen Woche trafen wir uns mit Henriette Keuffel, Projektleiterin der AgrarScouts Deutschland sowie mit weiteren AgrarScouts aus Deutschland und Österreich: Dieser «Kaffeeklatsch» der besonderen Art war nicht nur ein Gedanken- und Ideenaustausch, sondern auch Startschuss für ein – hoffentlich – gemeinsames Projekt.

Die AgrarScouts Deutschland stehen Pate für unser AgrarScouts-Projekt in der Schweiz. Seit 2024 treffen sich die drei Projektleiterinnen online zu regelmässigen Treffen: Ideen, Weiterentwicklungen, Aktualitäten sind jeweils das Thema. Ein Austausch, der von allen gleichermassen geschätzt wird und der uns in der täglichen Arbeit weiterbringt.

Agrarscouts IGW 2025
Treffen mit AgrarScouts aus Deutschland und Österreich am AgrarScouts-Stand im Erlebnis Bauernhof. (lid)