Kalettes: Nussiger Mix von Rosen- und Federkohl
Die Kreuzung zwischen Rosen- und Federkohl ist noch so neu, dass es eine Zeit dauerte, bis man sich auf einen Namen e...
Zuletzt las man oft von leeren Gemüseregalen in britischen Supermärkten – ein Bild, an dass sich Schweizerinnen und Schweizer hierzulande glücklicherweise noch nicht gewöhnen mussten. Gerade im Winter, wenn das hiesige Gemüse knapper wird, kann sich die Schweiz auf einen steten Importfluss verlassen. Auch aus Grossbritannien gelangt Gemüse zu uns, wenn auch ein verschwindend kleiner Teil: Weniger als ein Prozent der gesamten Gemüseimporte stammen aus dem Vereinigten Königreich und trotzdem waren es in den letzten 10 Jahren immer rund 700 Tonnen Gemüse, das in die Schweiz gelangte.
Beim Gemüse gehören Hülsenfrüchte laut der Plattform Swiss-Impex des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit zu den meist importierten Gütern – gut Dreiviertel des Gemüseimports aus dem Vereinigten Königreich fallen auf diese Kategorie ab. Dies dürften wohl vor allem Bohnen sein, da Grossbritannien zu den weltweit grössten Ackerbohnenproduzenten zählt. Mit gut 30 Tonnen pro Jahr wird noch eine zählbare Menge der Kategorie «Karotten und Speisemöhren, Speiserüben, Randen, Schwarzwurzeln, Knollensellerie, Rettiche und ähnliche geniessbare Wurzeln» und schliesslich noch rund 20 Tonnen Rosenkohl pro Jahr aus Grossbritannien importiert.
Beim Rosenkohl gehört Grossbritannien nebst den Niederlanden oder Frankreich in Europa zu den Hauptanbauländern und tatsächlich habe sich der Import von Rosenkohl in den letzten Jahren auch nach Grossbritannien verlagert, bestätigt Christian Sohm, Direktor des Schweizer Verbands des Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels Swisscofel. «Gemäss Aussagen unseres Mitglieds Gemüseproduzent und Vermarkter Proveg AG beginnt der Import von Rosenkohl in den Niederlanden und geht dann weiter nach Grossbritannien – je nach Menge, die in den Niederlanden verfügbar ist», ergänzt Christian Sohm.
Grundsätzlich sei der Import aus Grossbritannien aber völlig unbedeutend. «Entsprechend hat die Schweiz auch keinen Einfluss auf das Versorgungsproblem in Grossbritannien – sowieso nicht aufgrund der doch äusserst kleinen Mengen», erklärt der Swisscofel-Direktor weiter. Die Gemüseknappheit dort beziehe sich primär auf sogenannte Warmhauskulturen aus Spanien und Nordafrika – also auf Gemüse und Obst, das in Gewächshäusern produziert wird – und hänge mit der schwierigen Verfügbarkeit in diesen Ländern in diesem Jahr zusammen sowie mit dem Fakt, dass die Produzenten in Grossbritannien aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise nicht mehr produziert haben.
Tatsächlich spiegelt sich Gemüseknappheit in Grossbritannien auch in den jüngsten Importen in die Schweiz wieder, die seit November 2022 auf einem Allzeittief sind und seit da weniger als eine Tonne pro Monat betragen.
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