Mutterkühe und Wanderer: Abstand gibt Sicherheit
Mit einfachen Verhaltensregeln lassen sich unliebsame Begegnungen zwischen Kühen und Touristen vermeiden.
In den ersten sechs Monaten des Jahres kamen bei Unfällen im Zusammenhang mit der Landwirtschaft 12 Menschen ums Leben. Damit liegt die Zahl deutlich unter dem Vorjahreszeitraum, als 20 Personen ihr Leben verloren. Das zeigen aktuelle Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) und der Stiftung agriss.
Neun der tödlichen Unfälle stehen im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Arbeiten. Hinzu kamen drei Unfälle mit tödlich verletzten Drittpersonen, wobei es sich um Kollisionen im Strassenverkehr mit landwirtschaftlichen Gefährten handelt.
«Wir haben im ersten halben Jahr etliche Unfälle verzeichnet, bei welchen Personen verletzt wurden. Solche Unfälle hätten aber ebenso gut tödlich enden können», ergänzt Elias Müller, Sicherheitsberater bei der BUL.
Ein vollständiges Bild der Unfälle gibt es aber nicht: Weil keine Meldepflicht besteht, werden die Zahlen von BUL und agriss jeweils anhand von Medien- und Polizeiberichten sowie Meldungen von Behörden und Betroffenen erhoben.
In den letzten 25 Jahren hat sich die Anzahl tödlicher Unfälle in der Landwirtschaft halbiert. Dies auch aufgrund von Präventionsmassnahmen. «In der Landwirtschaft gibt es viele Gefahren und das Risiko zu verunfallen ist gross», erklärte Dominique Thiévent, Sicherheitsingenieurin und Fachverantwortliche der Unfallerhebungen bei der BUL, dieses Frühjahr gegenüber dem LID.
Eine langjährige Auswertung zeigt, dass rund die Hälfte der tödlichen landwirtschaftlichen Arbeitsunfälle im Umgang mit Maschinen und Fahrzeugen geschieht. Ebenfalls überdurchschnittlich viele Unfälle geschehen bei Holzernte-Arbeiten.
Hinzu kommt, dass auch bei den nicht-tödlichen Unfällen die Landwirtschaft nach Forstwirtschaft, Gartenbau und Baugewerbe punkto Anzahl Berufsunfälle auf dem vierten Platz liegt. Es sei daher wichtig, die Gefahren mit geeigneten Massnahmen zu reduzieren, so Thiévent.
Eine dieser Massnahmen ist die Sensibilisierung, in landwirtschaftlichen Fahrzeugen konsequent den Sicherheitsgurt zu tragen. Dies auch auf dem Feld und bei geringen Geschwindigkeiten. Und auf der Website www.hofsicherheit.ch können Landwirtinnen und Landwirte einen Selbstcheck durchführen.
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