Mit Hightech zu mehr Nachhaltigkeit auf dem Feld
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Regenerative Landwirtschaft ist ein Hype-Begriff wie Nachhaltigkeit oder Biodiversität. Alle reden davon. Aber kaum eine Konsumentin und ein Konsument weiss, was regenerative Landwirtschaft bedeutet. Und selbst für viele Landwirtinnen und Landwirte ist regenerative Landwirtschaft ein Buch mit sieben Siegeln.
Dabei ist die regenerative Landwirtschaft ein spannendes Abenteuer, bei dem wir die Geheimnisse des Bodens erleben und entdecken können.
Der Boden ist das natürliche Kapital für unsere Landwirtschaft. Vor allem Siedlungen und Strassen zerstören dieses: Die Schweiz verliert jährlich 3’300 Hektaren Landwirtschaftsfläche. Täglich sind dies 9 Hektaren oder 90’000 Quadratmeter (13 Fussballfelder).
Und die übrig bleibende Landwirtschaftsfläche wird als Folge von intensiver Landwirtschaft durch Erosion, Bodenverdichtung und Schadstoffbelastungen irreversibel beschädigt.
Ist der Boden einmal weg, dauert es lange, bis dieser Schaden wieder behoben ist. Für die natürliche Entwicklung von 1 Zentimeter funktionsfähigen Boden (ohne regenerative Landwirtschaft) braucht es 100 Jahre.
Die Landwirtschaft musste sich seit dem Jahr 1900 intensivieren, um mit einer starken Produktivitätssteigerung das rasante Bevölkerungswachstum zu kompensieren. In konkreten Zahlen: Die Schweiz zählte im Jahr 1900 rund 3,3 Millionen Einwohner, heute 9 Millionen (+173 Prozent).
Ein Bauernhof ernährte im Jahr 1900 höchstens zehn Schweizer. Im Jahr 2025 sind es bis 180 Schweizer, also 18-Mal mehr Menschen.
Möglich machten die Produktivitätssteigerung, die Mechanisierung der Landwirtschaft, mineralische Kunstdünger (Stickstoffdünger) und Pflanzenschutzmittel sowie Züchtungserfolge.
Heute wissen wir: Diese Produktivitätssteigerung hat auch negative Effekte auf die Gesundheit der Nutztiere und Nutzpflanzen, auf die Biodiversität (Artenvielfalt) und vor allem – auf die Gesundheit des Bodens.
Um zu verstehen, wie die Bodengesundheit wieder «aufgebaut» werden kann, schauen wir zurück auf die traditionelle Landwirtschaft im Jahr 1900:
Die regenerative Landwirtschaft nutzt diese traditionellen landwirtschaftlichen Praktiken wieder und kombiniert sie pragmatisch mit moderner Wissenschaft und Technologien. Sie integriert dabei Ideen aus konventioneller Landwirtschaft, Bio-Landwirtschaft, Permakultur, Agrarökologie, Agroforstwirtschaft und Renaturierungsökologie:
In den 1980er-Jahren prägte der US-amerikanische Agrar-Pionier Robert Rodale den Begriff regenerative Landwirtschaft. «Regenerative agriculture» war seine Antwort auf die schädlichen Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft.
Ab 2010 stellten die ersten Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf regenerative Landwirtschaft um.
Aktuelle Daten über den Anteil der regenerativen Landwirtschaft an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in unseren Nachbarländern gibt es nicht. Gemäss Schätzungen von Branchenkennern sind es:
«Einerseits hinkt die Schweizer Landwirtschaft hinterher, weil sie extrem träge ist. Der Grund dafür ist, dass sich der Staat viel zu stark in den Alltag der Bauern einmischt. Das hemmt jegliche Dynamik», erklärt Martin Jucker diesen Rückstand. Die Jucker Farm in Seegräben ZH ist mit über 100 Hektar einer der grössten Schweizer Landwirtschaftsbetriebe, die regenerative Landwirtschaft betreiben.
«Anderseits ist die Schweizer Landwirtschaft nie so destruktiv mit ihren Böden umgegangen, wie zum Beispiel die Agrarkonzern-Farmer in den USA.» Deshalb sei der Leidensdruck hierzulande noch weniger gross. «Die mit regenerativer Landwirtschaft bewirtschafteten Flächen werden in den kommenden Jahren aber weiter zunehmen.»
Welche Gemeinsamkeiten hat die regenerative Landwirtschaft mit den bekannten landwirtschaftlichen Praktiken? Welche Unterschiede trennen die regenerative Landwirtschaft von IP-Suisse (integrierter Produktion), Bio Suisse und Demeter?
Gemeinsamkeiten:
Unterschiede:
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