Schweizer Schaumweine: Qualität mit wachsendem Potential
Noch immer sind viele Schweizer Schaumweine kaum bekannt und die heimische Produktion bleibt eine Nische. Doch der Ma...
Das Landwirtschaftsjahr 2024 war für die Obstproduzentinnen und Obstproduzenten in der Schweiz ein herausforderndes, aber zugleich ertragreiches Jahr. Insbesondere die Witterungsbedingungen sowie der fehlende Schutz der Kulturen prägten Pflege, Ernte und Qualität der Früchte. Chantale Meyer, Marketing- und Kommunikationsleiterin beim Schweizer Obstverband SOV, erklärt: «2024 war für die Produzentinnen und Produzenten von Tafelobst ein herausforderndes Jahr – teilweise litten die Früchte unter dem nassen Wetter oder wurden durch Schädlinge bedroht dennoch konnten überdurchschnittliche Mengen geerntet werden.»
Die Erntemengen bei Tafeläpfeln und Tafelbirnen lagen 2024 über den Erwartungen. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil an Kaiser Alexander bei den Birnen, wodurch das Ziel von 11’000 Tonnen per Ende Oktober übertroffen wurde. Auch bei den Äpfeln sind die Lagerbestände grösser als im Vorjahr, was die Konsumentinnen und Konsumenten mit einem breiten Sortiment erfreut. «Voraussichtlich wird die Ernte 2024 bis zur neuen Ernte reichen», betont Chantale Meyer.
Das nasse Wetter stellte insbesondere bei Kirschen eine Herausforderung dar. «Die Pflege der Kulturen war sehr anspruchsvoll und die Wetterbedingungen hatten einen negativen Einfluss auf die Haltbarkeit der Kirschen nach der Ernte», erklärt Chantale Meyer. Trotz der Schwierigkeiten lag die Aprikosenernte 14 Prozent über dem Fünfjahresdurchschnitt und bei den Zwetschgen wurden rekordverdächtige Mengen eingefahren – 25 Prozent mehr als die zweite Ernteschätzung. Dies führte jedoch zu grossen Lagerbeständen und einem hohen Preisdruck sowie grössere Abschreibungen im Handel.
Mit einer Gesamtmenge von 10’781 Tonnen lag die Beerenernte 2024 fast auf dem Niveau des Fünfjahresdurchschnitts. Während Erdbeeren aufgrund der wechselhaften Wetterbedingungen etwa zwei Prozent unter dem Durchschnitt blieben, stiegen die Erntemengen bei Himbeeren und Heidelbeeren um fünf beziehungsweise zehn Prozent. Chantale Meyer vom SOV verweist jedoch die Herausforderungen durch die Kirschessigfliege: «Diese hat grosse Schäden bei Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Erdbeeren angerichtet – in mehreren Betrieben musste die Ernte von spätreifenden Sorten frühzeitig beendet werden.»
Und der Schutz vor Pilzkrankheiten war insbesondere im Freiland bei den Erdbeeren schwierig, da die Felder aufgrund der hohen Niederschläge oft nicht befahrbar waren.
Das Jahr 2024 war für Mostobst besonders ertragreich. «In den Mostereien des Ernteausgleichssystems wurden dieses Jahr 77’280 Tonnen Mostäpfel und 13’176 Mostbirnen geerntet – deutlich mehr als geschätzt», berichtet Chantale Meyer. Die hohe Erntemenge ist auf eine gute Befruchtung im Frühling und optimale Wasserversorgung zurückzuführen. Der Oechslegehalt der Früchte lag aufgrund der geringeren Sonnenstunden jedoch unter dem Durchschnitt der letzten vier Jahre.
Ein zunehmendes Problem bleibt der Schutz der Kulturen. «Die Situation wird zunehmend schwieriger, weil bewährte Wirkstoffe wegfallen und dadurch öfter mit denselben – in der Regel schlechter wirkenden Wirkstoffen – behandelt werden muss», erklärt Chantale Meyer und ergänzt: «Das verteuert die Produktion und erhöht das Risiko von Ertragsausfällen.» Die nassen Bedingungen begünstigten zudem Pilzkrankheiten wie Botrytis, Schorf und Mehltau, insbesondere bei extensiv gepflegten Baumbeständen. «Die Nässe führt häufiger zu Pilzkrankheiten und der Schutz der Kulturen wird deutlich aufwändiger», erläutert Chantale Meyer. Gleichzeitig begünstigen die steigenden Temperaturen das Auftreten neuer invasiver Schädlinge, für die es oft keine natürlichen Gegenspieler gibt.
Die Anbauflächen und Anzahl Betriebe blieben 2024 weitgehend stabil. Laut Chantale Meyer ist aber ein leichter Trend hin zu resilienteren Apfelsorten bei der Remontierung im Kernobst erkennbar.
Bei den Preisen zeigte sich ein differenziertes Bild: Während der grosse Preisdruck beim Steinobst nur durch intensive Handelsaktivitäten abgefedert werden konnte, verlief das Beerenjahr ausgeglichen. Die Vermarktung der hohen Kernobstlagerbestände wird die Handelspartner in den kommenden Monaten jedoch fordern.
Das Wetter im Jahr 2024 stellte die Schweizer Gemüseproduktion vor erhebliche Herausforderungen. Die Saison war von einem nass-kühlen Klima geprägt, welches das Wachstum der Pflanzen stark beeinträchtigte. «Das Wetter im Jahr 2024 war fürs Schweizer Gemüse nicht optimal – es war zu nass und zu kühl», erklärt Markus Waber, stellvertretender Direktor des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten VSGP. Die Gewächshausproduktion litt zudem unter mangelnder Sonneneinstrahlung. Der Vergleich der Inlandmengen der letzten drei Jahre zeigt, dass die Mengen 2024 zwar ähnlich wie 2023 lagen, jedoch deutlich hinter den Zahlen von 2022 zurückblieben.
Die feuchten Bedingungen hatten weitreichende Auswirkungen auf die Pflege und Ernte der Gemüsesorten. «Die Pflege der Kulturen war wetterbedingt aufwändiger oder teilweise nur erschwert möglich, weil man mit den Maschinen den nassen Boden nicht befahren konnte», so Markus Waber. Auch das Setzen und Säen neuer Sätze war häufig erst möglich, nachdem die Felder abgetrocknet waren. Dies verzögerte den gesamten Produktionsprozess und erschwerte schliesslich auch die Ernte.
Darüber hinaus sorgten die feuchten Bedingungen für einen erhöhten Krankheitsdruck bei den Pflanzen. «Die eher feuchten Bedingungen haben den Krankheitsdruck der Pflanzen erhöht – beispielsweise Falscher Mehltau bei Zwiebeln oder Kopffäule bei Broccoli», berichtet Markus Waber. Dies machte den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln umso notwendiger, während gleichzeitig immer mehr Wirkstoffe verboten wurden und wirksame Alternativen fehlten.
Auch 2024 war die Gemüseproduktion von mehreren Quarantäneorganismen betroffen, die zusätzliche Massnahmen und Kosten erforderlich machten. Gleichzeitig gerieten die Preise für Gemüse weiter unter Druck. «Der Detailhandel versucht sich immer mehr über den Preis zu messen und zu differenzieren – das hat natürlich Auswirkungen auf die Produktion», erklärt Markus Waber. Besonders bei Produkten mit langfristigen Liefervereinbarungen sind die Margen oft sehr gering.
Die Importmengen von Gemüse hielten sich insgesamt auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren, mussten jedoch im Herbst 2024 erhöht werden, um die wetterbedingten Ausfälle in der Inlandproduktion zu kompensieren.
Das Jahr 2024 brachte für den Schweizer Weinbau das Gegenteil der vorangegangenen Trockenjahre. «Nach zwei Jahren, die von Trockenheit und Hitze geprägt waren, war 2024 feucht und nass, insbesondere im Frühjahr», erklärt Hélène Noirjean, Direktorin des Schweizerischen Weinbauernverbands SWBV. Die anhaltenden Regenfälle während der Blütezeit führten bei weissen Trauben zu Verrieselungen und erschwerten die Pflege der Reben. Bei der Verrieselung werden ungewöhnlich viele Blüten oder kleine Beeren vom Stielgerüst abgestossen. «Der Druck durch Pilzkrankheiten war enorm, was dazu führte, dass Pflanzenschutzbehandlungen häufiger als üblich wiederholt werden mussten, weil sie regelmässig ausgewaschen wurden», führt Hélène Noirjean weiter aus.
Jürg Bachofner, Geschäftsführer des Branchenverbands Deutschschweizer Wein, schildert die Auswirkungen auf die Deutschschweiz: «Der warme März begünstigte einen frühen Austrieb, doch Spätfröste im April, die vor allem die Nordschweiz trafen, verursachten erhebliche Schäden.» Besonders betroffen waren Regionen wie Schaffhausen, Thurgau, Zürich, Aargau und Basel, aber auch das Wallis und die Genferseeregion litten unter Frostschäden. Zusätzlich zu den Frösten verursachte der nasse Mai und Juni einen hohen Pilzdruck: «Das Pflegen der Reben war äusserst schwierig», so Jürg Bachofner. Mehrere Hagelschläge und Starkregen, vor allem Anfang August, verschärften die Lage weiter.
Die Ernte fiel 2024 sowohl in Menge als auch im Ablauf herausfordernd aus. «Der nasse, kühle September hat in einigen Regionen zu Reifeverzögerungen geführt», erläutert Jürg Bachofner. Die Ernte zog sich dadurch in die Länge und die Mengen blieben vielerorts deutlich unter dem Durchschnitt. «Ich schätze die Erntemenge auf 70 bis 80 Prozent einer Durchschnittsernte», so Jürg Bachofner weiter. Laut dem Geschäftsführer des Branchenverbands Deutschschweizer Wein dürfte es in den Kantonen Thurgau und Graubünden rund 10 bis 20 Prozent weniger, in den Kantonen Zürich, Aargau, Basel, Solothurn und allgemein in der Zentralschweiz rund 30 Prozent weniger und in den Kantonen Schaffhausen, St. Gallen und Bern rund 40 bis 50 Prozent weniger Ernteertrag geben.
Trotz aller Schwierigkeiten verspricht der Jahrgang 2024 hochwertige Weine. «Die Weine weisen viel Charakter und sortentypische Eigenschaften auf, bei etwas geringerem Alkoholgehalt», betont Jürg Bachofner. «Es ist ein schwieriger Jahrgang, aber die Ernte wird die Erwartungen des Marktes in Bezug auf Qualität und Quantität erfüllen», bestätigt Hélène Noirjean.
In Bezug auf die Marktsituation gibt es laut Jürg Bachofner kaum Veränderungen: «Die Marktpreise bleiben stabil, Anpassungen nach oben sind nicht zu erwarten.» Allerdings weist er darauf hin, dass der leicht rückläufige Weinkonsum den Detailhandel unter Druck setzt. «Die Nachfrage ist etwas geringer, was sich in den Marktpreisen widerspiegelt», so Jürg Bachofner.
Das Kartoffeljahr war für die Produzenten erneut sehr herausfordernd. Im Frühjahr war es schwierig genügend Pflanzkartoffeln zu erhalten, weil die Pflanzkartoffelernte im Jahr 2023 tief war.
Nach dem Setzen hatten die Kartoffeln und ihre Produzentinnen und Produzenten in diesem Jahr aber nicht mit der Trockenheit zu kämpfen – ganz im Gegenteil: «Die feucht-milde Witterung vom Frühsommer hat zu einem starken Befall mit der Kraut- und Knollenfäule geführt», sagt Christian Bucher, Geschäftsführer von Swisspatat auf Anfrage.
Nur dank dem grossen Einsatz der Produzentinnen und Produzenten und einem höheren Pflanzenschutzmitteleinsatz sei es gelungen grössere Schäden zu verhindern. «Schlussendlich ist der Ertrag im konvetionellen Bereich besser ausgefallen, als zuerst erwartet», führt Christian Bucher weiter aus. Die Bruttoerträge betragen in diesem Jahr durchschnittlich 403 Kilogramm pro Are. Bei einem Speiseanteil von 81 Prozent belaufen sich die Nettoerträge über alle Sorten auf 327 Kilogramm pro Are. Im Vergleich zum letzten Jahr bei 292 Kilogramm pro Are sind dies 12 Prozent mehr Nettoertrag. Verglichen mit dem Mittel der Jahre 2018 bis 2023, das 240 Kilogramm pro Are beträgt, sind die Erträge dieses Jahr aber 4 Prozent tiefer.
Im biologischen Anbau sieht die Situation anders aus. Aufgrund der fehlenden Bekämpfungsmöglichkeiten der Kraut- und Knollenfäule, wo nur Kupfer als Pflanzenschutzmittel erlaubt ist, sind die Erträge tief ausgefallen. «Es mussten etliche Bioparzellen frühzeitig aufgegeben werden», bedauert Christian Bucher von Swisspatat. Die Erträge im Biobereich lagen darum bei über 50 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Der nasse Herbst erschwerte ausserdem vielerorts die Erntearbeiten.
Insgesamt wurden gemäss der Hochrechnung von Swisspatat 370’000 Tonnen Kartoffeln geerntet und für die weitere Vermarktung und Verarbeitung abgegeben. Das langjährige Mittel für die Gesamternte liegt bei 395’000 Tonnen.
«Angesichts der guten Nachfrage sowohl im Speise- als auch im Verarbeitungskanal wird diese Menge nicht reichen, um den inländischen Markt zu versorgen», erklärt Christian Bucher. Um den Bedarf zu decken wird die Schweiz auf zusätzliche Importe angewiesen sein.
Das nasse Wetter und die dadurch geringe Sonneneinstrahlung in diesem Vegetationsjahr 2024 haben auch den Zuckerrüben und ihren Pflanzerinnen und Pflanzern zu schaffen gemacht.
Die Erträge schwanken stark, zwischen 40 und 100 Tonnen Rüben pro Hektare. Der Schnitt liegt hier bei rund 80 Tonnen. «Das Anbaujahr war durchzogen, dennoch dürften Zuckerrüben eine der besseren Kulturen 2024 sein», sagt Luzi Schneider, Geschäftsführer der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenanbau SFZ.
Insgesamt verarbeiteten die beiden Zuckerfabriken Aarberg und Frauenfeld rund 1’200’000 Tonnen Zuckerrüben bis zum 8. Dezember 2024. Pro Woche verarbeiten beide Fabriken aktuell je etwa 62’000 Tonnen Rüben zu Zucker. Die Kampagne soll in Aarberg um Weihnachten abgeschlossen sein und in Frauenfeld Ende Jahr. Im vorhergehenden Jahr 2023 lag die total verarbeitete Menge bei 1’475’600 Tonnen. Diese sollte in diesem Jahr also etwa ähnlich ausfallen.
Sorgen machen den Rübenpflanzerinnen und Rübenpflanzern sowie auch den Verarbeitern die Gehalte der Rüben. Dieser liegt in diesem Jahr bei nur 14,3 bis 15,3 Prozent Zucker. «In normalen Jahren lagen die Gehalte bei 16 bis 18 Prozent», sagt Raphael Wild, Leiter Kommunikation der Schweizer Zucker AG. Gründe für die tieferen Gehalte waren einerseits wenige Sonnentage aber hauptsächlich diverse Krankheiten und Schädlinge.
Durch die tieferen Erträge und Gehalte sinkt auch die Menge an Schweizer Zucker. «Der Selbstversorgungsgrad sinkt auf unter 50 Prozent», sagt Raphael Wild.
Importe von Zuckerrüben aus Deutschland sind auch in diesem Jahr wieder nötig, um die Zuckerfabriken genügend auslasten zu können.
Die Ernte 2024 war für die Getreideproduktion von grossen Herausforderungen geprägt und so fallen die Erträge im Getreideanbau um rund einen Drittel kleiner aus als im Vorjahr. Die übermässigen Niederschläge sowie der Lichtmangel sorgten insbesondere beim Brotweizen für eine rekordtiefe Ernte: «Beim Brotweizen handelt es sich um die tiefste Ernte seit 25 Jahren», sagt Rahel Emmenegger, stellvertretende Geschäftsführerin beim Schweizerischen Getreideproduzentenverband SGPV.
Laut der Branchenorganisation Swiss Granum liegt die backfähige Brotgetreidemenge bei lediglich 250’773 Tonnen, was einem Rückgang von knapp einem Drittel gegenüber dem Vorjahr mit 373’136 Tonnen entspricht. Der Dinkel verzeichnete aufgrund der reduzierten Anbaufläche von minus 18 Prozent und der zusätzlich schwierigen Witterungsbedingungen ein markantes Minus von 45,8 Prozent. Beim Roggen liegt die Erntemenge ebenfalls um 29,4 Prozent tiefer.
Das Getreidejahr 2024 war für die Produzentinnen und Produzenten sowieso eine grosse Herausforderung: Schon die Aussaat im Herbst 2023 war teilweise schwierig, weil es bereits damals sehr nass war. Auch die übrigen Feldarbeiten konnten nur in kurzen Zeitfenstern gemacht werden, da auch der Frühling 2024 reich an Niederschlägen war und der Boden nur bedingt befahrbar war.
Die durchschnittlichen Erträge bei allen Brotgetreidekulturen liegen um 30 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt. Ein weiterer belastender Faktor war der Krankheitsdruck aufgrund der feuchten Bedingungen, der teilweise sogar zur Unbrauchbarkeit der Ernte führte. «Durch das nasse Wetter fehlte es an Licht für eine optimale Entwicklung der Kulturen und es kam vermehrt zu Pilzbefall, was zu teilweise hohen Mykotoxinwerten führte», erklärt Rahel Emmenegger. Laut Swiss Granum konnten rund 20’000 Tonnen Brotgetreide lediglich im Futtersektor vermarktet werden und etwa 2’000 Tonnen mussten gar vernichtet werden. Hohe Mykotoxinbelastungen waren auch beim Körnermais ein Problem: So wies die Körnermaisernte 2024 laut Swiss Granum das höchste Mykotoxinbelastungsniveau seit der Einführung des Monitorings auf.
Trotz der schwierigen Bedingungen zeigt die erste Qualitätserhebung bei den Brotgetreidekulturen aber positive Tendenzen: Die Proteingehalte, Zeleny-Werte und Fallzahlen liegen 2024 oberhalb des Fünfjahresdurchschnitts, was auf eine solide Backqualität hinweist. Eine definitive Einschätzung erfolgt jedoch erst nach den Laboranalysen und Backtests.
Zur Sicherstellung der Versorgung beantragte Swiss Granum beim Bundesamt für Landwirtschaft eine Erhöhung des Zollkontingents für Brotgetreide um 60’000 Tonnen sowie eine Anpassung der Freigabemengen für das Jahr 2025. Die bisher beschlossenen Massnahmen des Bundesrates sollen helfen, die Überbrückung bis zur Ernte 2025 sicherzustellen.
Auch die Erntemengen beim Futtergetreide waren von der Witterung beeinträchtigt. Sowohl Gerste mit minus 29,4 Prozent, Futterweizen mit minus 25,6 Prozent als auch Triticale mit minus 29,5 Prozent weisen deutliche Rückgänge auf. Mengenmässig fiel der Rückgang bei der Gerste mit einer Ernte von 112’024 Tonnen besonders stark aus – gegenüber der Vorjahresernte war die diesjährige Gerstenernte so gut 46’500 Tonnen tiefer. Die Anbauflächen der wichtigsten Futtergetreidearten waren ebenfalls rückläufig.
Bei den Ölsaaten war die Ernte 2024 ebenfalls stark von den Witterungsbedingungen geprägt. Die Erntemenge beim Raps fiel um 9,5 Prozent tiefer aus als im Vorjahr und beträgt gesamtschweizerisch 74’435 Tonnen. Neben der Witterung wirkte sich auch der erhöhte Schädlingsdruck negativ auf die Ernte aus. Trotz der stabilen Nachfrage kann die inländische Rapsproduktion den Bedarf nicht decken.
Erste Schätzungen zur Erntemenge von Sonnenblumen und Soja lagen Ende Oktober noch nicht vor. Allerdings zeigt sich gemäss den durchschnittlichen Markterlösen, dass die Preise für Sonnenblumen – sowohl klassisch als auch High Oleic – aufgrund höherer Ölpreise und tieferer Beiträge um rund 1.30 bis 1.65 Franken pro 100 Kilogramm höher liegen als im Vorjahr. Die Preise für Futtersoja bewegen sich im Bereich von 55.00 bis 60.00 Franken pro 100 Kilogramm und liegen ebenfalls über dem Vorjahresniveau.
Der Markt für Ölsaaten bleibt somit weiterhin unter Druck, dennoch bieten die leicht gestiegenen Produzentenpreise eine gewisse Stabilität für die Landwirte.
Autor: Benno Schmid, WaldSchweiz
Im Gegensatz zu den umliegenden Ländern hält sich in der Schweiz der Baumarkt besser, was die Aktivität in den Sägewerken etwas stützt. Jedoch ist die Aktivität in den Sägewerken, die direkt mit der Bauwirtschaft zusammenhängt, seit 18 Monaten rückläufig. Die Schnittholzpreise sind gesunken, während die Kosten unter anderem wegen höheren Transport-, Strom- oder Lohnkosten insgesamt auch deutlich gestiegen sind. Das Angebot an frischem Holz ist aber begrenzt und die Rundholzvorräte sind stark zurückgegangen, was die Nachfrage stützt.
Der Nadelholzmarkt ist durch eine Knappheit an Rundholz gekennzeichnet, was zu einer regen Nachfrage führt. Die Durchschnittspreise für Fichtensortimente zeigen seit mehr als einem Jahr eine rückläufige Tendenz und lagen im Herbst 2024 trotz steigender Nachfrage zwischen 3 und 6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Beim Industrieholz sind die Werke in der Schweiz aufnahmefähig und die Preise stabil. Die Exporte sind rückläufig, die schwache Nachfrage im Ausland und die ungünstigen Wechselkurse machen den Export von Industrieholz schwierig. Die Nachfrage nach Energieholz ist nach wie vor gut und die Preise liegen um 5 bis 6 Prozent höher als im Vorjahr.
Die Eidgenössischen Räte haben im Herbst 2024 der Parlamentarischen Initiative «Preisempfehlungen auch für Holz aus Schweizer Wäldern» von Ständerat Daniel Fässler sehr deutlich zugestimmt. Somit ist nach dem Inkrafttreten der entsprechenden Artikel im Waldgesetz voraussichtlich ab Mitte 2025 eine rechtliche Grundlage vorhanden, um Preisempfehlungen für Holz aus Schweizer Wäldern zu publizieren. WaldSchweiz ist derzeit am Klären, wie die Preisempfehlungen wettbewerbsrechtlich korrekt publiziert werden können.
In vielen Regionen der Schweiz schränkt das Wild das Nachwachsen junger Bäume ein oder verhindert es sogar komplett. Über weite Waldflächen, insbesondere im Gebirgswald, aber auch in Tieflagen, nehmen Verbiss, Fegen und Schälen der jungen Bäume zu. Der Klimawandel verschärft die Problematik, da die veränderten Klima- und Witterungsverhältnisse an vielen Orten zwingend einen Baumartenwechsel und eine grössere Baumartenvielfalt verlangen. Zudem führen Stürme, Trockenheit und die Ausbreitung des Borkenkäfers zu grösseren Flächen, die verjüngt werden müssen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Klimaveränderungen rascher ablaufen, als der Wald sich entwickeln und sich den geänderten Bedingungen anpassen kann.
Damit der Wald seine von der Gesellschaft eingeforderten Leistungen weiterhin nachhaltig erbringen kann und die Arbeiten der Forstleute erfolgreich sind, müssen die Verjüngungsprobleme in den nächsten Jahren von allen Akteuren gemeinsam gelöst werden. Dies fordern die Schweizerische Gebirgswaldbaugruppe (GWG), der Schweizerische Forstverein (SFV), der Verband der Berner Waldbesitzer (BWB) und WaldSchweiz in einem 2024 veröffentlichten Positionspapier.
Das Jahr 2024 stand für die Schweizer Pilzbranche im Zeichen erheblicher Herausforderungen. Die anhaltenden Schwierigkeiten durch steigende Importe und ungleiche Wettbewerbsbedingungen machten deutlich, dass die Branche an einem entscheidenden Wendepunkt steht. Während sich die Konsumentinnen und Konsumenten weiterhin über die ganzjährige Verfügbarkeit von Champignons und Edelpilzen freuen können, müssen die Produzentinnen und Produzenten verstärkt auf ihre Wettbewerbsfähigkeit achten.
Während die Mengen der produzierten Champignons gegen Jahresende im Vergleich zum Vorjahr auf ähnlichem Niveau zu erwarten sind, steigt zugleich der Importanteil weiter. Das bereitet den Produzentinnen und Produzenten des Verband Schweizer Pilzproduzenten VSP sorgen und sorgt für massiven Preisdruck.
Ein zentrales Problem der Schweizer Pilzproduktion sind die hohen Produktionskosten, die im internationalen Vergleich kaum kompensiert werden können. Während ausländische Konkurrenten in der EU finanzielle Unterstützung von bis zu 40 Prozent für die Modernisierung ihrer Anlagen erhalten, müssen Schweizer Betriebe immense Summen aus eigener Kraft investieren. Diese ungleichen Voraussetzungen erschweren es, konkurrenzfähig zu bleiben und notwendige Innovationen umzusetzen.
Der Verband Schweizer Pilzproduzenten VSP betont darum die Notwendigkeit, Schweizer Pilze besser zu vermarkten und ihren Wert gegenüber importierter Ware hervorzuheben. Zusätzlich sollen Gespräche mit politischen Akteuren und landwirtschaftlichen Verbänden intensiviert werden, um Unterstützung für die Branche zu gewinnen.
Trotz der schwierigen Lage bleibt das Ziel der Branche klar: Wachstum und Innovation. Zur Sicherung der Schweizer Pilzproduktion fordert der VSP verstärkte Unterstützung von Politik und Handel.
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