Zwischen Holzschlag und Naturschutz: Der Weg zum Forstwart
Der Beruf des Forstwarts verbindet körperliche Arbeit, technisches Geschick und die Nähe zur Natur. Vom Holzschlag im...
Der Beruf der Müllerin ist heute weit entfernt von traditionellen Bildern des Mühlerads und der schweren Säcke. Sonja Renggli kam durch ihre vorherige Tätigkeit zum ersten Mal mit dem Müllerberuf in Kontakt: «Nach meiner erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zur Bäckerin machte ich eine Zweitausbildung zur Detailhandelsfachfrau in einer Landi, wo auch ein kleines Futtermischwerk betrieben wurde», erzählt die junge Frau. Ihre Neugier und Begeisterung für die Verarbeitung führten dazu, dass sie noch eine weitere Ausbildung als Müllerin begann.
Im Mischfutterwerk in Sursee hat sie Schnuppertag absolviert und sich schliesslich dort auch um die Lehrstelle beworben. Wichtig bei ihrem Entscheid war für sie, dass ihr Lehrbetrieb aufgrund der verkürzten Lehrzeit optimale Betreuung bieten konnte. Mit der Arbeit bei der Landi hatte ihr neuer Arbeitsort nicht mehr viel gemeinsam: «Das Werk ist natürlich viel grösser und man muss keine schweren Lasten mehr tragen – ausserdem ist der Prozess weitgehend automatisiert», erklärt Sonja Renggli. Auch abgesackt wird nicht mehr von Hand, erklärt sie weiter. «Der Beruf ist sehr technisch, aber die Automatisierung hat sicher geholfen, dass die Arbeit heute für Frauen wie Männer gleichermassen machbar ist.» Dies widerlege das veraltete Bild, dass die Arbeit in der Mühle körperlich zu anspruchsvoll sei.
Trotz des technologischen Fortschritts ist der Beruf vielseitig geblieben. «Die Abwechlsung ist super – sei es in der Schule oder auf dem Betrieb», erzählt die angehende Müllerin und ergänzt: «In der Schule haben wir ganz verschiedene Fächer und lernen beispielsweise, wie die Rohstoffe aufgebaut sind oder auch wie die Maschinen funktionieren.» Und auch in der Mühle sind die Tage abwechslungsreich und die Tätigkeiten variieren stark, je nachdem, ob Sonja Renggli im Produktionsbereich arbeitet oder in der Annahme tätig ist.
Im Produktionsbereich macht die Lernende unter anderem Rundgänge und stellt sicher, dass die Anlage einwandfrei funktioniert. Daneben ist Sonja Renggli auch für das Auffüllen der Komponenten für die Futtermischungen verantwortlich und hat die Möglichkeit, Mischaufträge direkt am PC einzugeben und und anhand der Visualisierung den Prozess zu überwachen.
Ein wesentlicher Teil ihres Berufsalltags ist die Annahme von Lieferungen und die damit verbundene Qualitätskontrolle: Die sorgfältige Überprüfung jeder Lieferung auf Qualität und Sicherheit ist entscheidend, um die hohen Standards der Futtermittelproduktion zu erfüllen», erklärt Sonja Renggli.
Die Qualitätskontrolle umfasst eine Vielzahl von Tests, von der Messung der Feuchtigkeit und des Hektolitergewichts bis hin zum DON-Test, einem Verfahren zur Überprüfung des Getreides auf Mykotoxine. Bei der Besatzanalyse wird die Probe zudem ausgesiebt, um Fremdkörper wie Steine, Sand oder sogar Käfer zu identifizieren. «All das wird anhand eines Musters kontrolliert, das man aus mehreren Kammern des Wagens zieht, damit es besonders repräsentativ ist», beschreibt Sonja Renggli den Prozess, bei dem auch ihre Sensorik eine entscheidende Rolle spielt. Die Ergebnisse dieser Analysen fliessen in das Annahmeprotokoll ein, welches die Grundlage für die Entscheidung bildet, ob das Getreide eingelagert oder zurückgewiesen wird.
Das Mischfutterwerk der UFA AG in Sursee zeichnet sich durch seine fortschrittliche Automatisierung und Spezialisierung auf die Produktion von Geflügel- und Schweinefutter aus. Das Mischfutterwerk Sursee gehört zu den grössten Werken in der Schweiz und spielt eine zentrale Rolle in der Versorgung der Schweizer Landwirtschaft. Die Rohstoffzulieferung erfolgt zu 90 Prozent per Bahn.
Die Anlage verfügt über modernste Maschinen und setzt auf hohe Wartungsstandards, um die Produktekontinuität und Qualitätssicherung zu gewährleisten. Besonders hervorzuheben ist der mannlose Betrieb in der Nacht, der durch die autonome Ausführung der Produktionsaufträge ermöglicht wird und die Anlage so zum modernsten Mischfutterwerk in Europa macht.
Die Zukunftsaussichten für Müllerinnen und Müller sind vielversprechend. Mit der Möglichkeit, zusätzliche Qualifikationen wie die Ausbildung zur Mehlmüllerin zu erwerben oder sich als Futtermitteltechniker weiterzubilden, stehen Sonja Renggli viele Wege offen.
Die Arbeit mit hochmodernen Anlagen und Steuerungen erfordert ein tiefes Verständnis für Maschinen und die Optimierung von Produktionsabläufen, was den Beruf besonders für diejenigen attraktiv macht, die ein Interesse an Technik und Innovationen haben. Ausserdem erfordert die Arbeit mit natürlichen Rohstoffen, die Kreation von Futtermitteln und die Qualitätssicherung viel Engagement und Interesse: «Die Qualität steht an oberster Stelle – da braucht es schon Leidenschaft», erklärt Sonja Renggli und ergänzt: «Dazu ist das technische Verständnis enorm wichtig, da man viel mit Maschinen arbeitet.»
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