Pilze in der Schweizer Ernährung: Gesunde Vielfalt im Trend
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Es gibt kurzfristige Trends, aber auch Megatrends, die den Wandel über mehrere Jahrzehnte prägen. Megatrends sind oft komplex und verlaufen nicht linear. Um diese Entwicklungen zu verstehen, mitzugestalten und entsprechende Strategien zu entwickeln und umzusetzen, ist eine langfristige Zusammenarbeit über Branchengrenzen hinweg und die Einbindung aller Akteure aus Konsum, Handel, Produktion, Politik und Wirtschaft entscheidend.
Megatrends und Entwicklungen, mit denen sich die Land- und Ernährungswirtschaft auseinandersetzen muss, finden sich in den Themenbereichen wie Klimawandel, Demografie, Globalisierung, Ressourcen und Gesellschaft.
Im Bericht «Zukünftige Ausrichtung der Agrarpolitik» zeigt der Bundesrat auf, wie die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft einen grösseren Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten kann. Die Strategie soll das gesamte Ernährungssystem von der Produktion bis zum Konsum berücksichtigen und in drei Etappen umgesetzt werden.
Die Vision des Bundesrates für das Jahr 2050 lautet: Ernährungssicherheit durch Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Im Jahr 2050 soll die Schweizer Landwirtschaft mehr als die Hälfte der nachgefragten Nahrungsmittel produzieren, die Arbeitsproduktivität gegenüber 2020 um 50 Prozent gesteigert und die produktionsbedingten Treibhausgasemissionen um mindestens 40 Prozent unter das Niveau von 1990 gesenkt haben.
Auch Verarbeiter und Verbraucher werden einbezogen. Lebensmittelverluste entlang der Wertschöpfungskette sollen um drei Viertel und die Treibhausgasemissionen des Lebensmittelkonsums um zwei Drittel im Vergleich zu heute reduziert werden.
Das Bevölkerungswachstum in der Schweiz führt zu einem steigenden Bedarf an Siedlungsflächen und setzt damit Grünflächen unter Druck. Dies führt zu vielfältigen Zielkonflikten, da die Landwirtschaft eine steigende Anzahl Personen mit weniger Fläche versorgen muss. Die Landwirtschaft entwickelt sich zu grösseren Betriebsstrukturen. Die Zahl kleiner und mittlerer Betriebe nimmt ab.
Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft gehen traditionelle Nutzungen wie Streuobstwiesen und Flächen im Berggebiet verloren, was zu einer fortschreitenden Beeinträchtigung der Kulturlandschaft führt.
Weitere Informationen finden sich in der Publikation «Trends und Herausforderungen» des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE).
Gemäss dem Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) führen das anhaltende Bevölkerungswachstum und die intensive Flächennutzung durch Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Bevölkerung zum Verlust von Naturlandschaften.
Grünflächen bilden eine natürliche Infrastruktur, die Schutzgebiete miteinander verbindet und wesentlich zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt. Natürliche Ressourcen wie Boden, Wasser und Luft geraten durch die dichte Besiedlung weiter unter Druck.
Gemäss einem 2018 veröffentlichten Bericht des National Centre for Climate Services (NCCS) zeigen mögliche Szenarien für das Klima in der Schweiz u.a. höhere Temperaturen, mehr Hitzetage, mehr Starkniederschläge und trockenere Sommer. Das bedeutet, dass sich die Wasserverfügbarkeit im Jahresverlauf verändern wird.
Für die Produktion bedeutet ein solches Szenario unter anderem mehr Hitzestress für Tiere und Pflanzen sowie einen erhöhten Wasserbedarf. Eine längere Vegetationsperiode wirkt sich auf die Vegetation und damit auf die Anbaufähigkeit von Gemüse und Ackerkulturen aus. Neue Pflanzenkrankheiten und Schädlinge erschweren die Produktion.
Die veränderten Möglichkeiten beeinflussen schliesslich, was auf den Tellern der Schweizer Bevölkerung landet.
Wie sich der Klimawandel auf die landwirtschaftliche Produktion und den Sektor auswirken könnte, zeigt der Bericht Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050, der vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) erarbeitet wurde.
Die Trends bei den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten in Bezug auf Ernährung und Lebensmittel sind vielfältig. Gemäss dem Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) (siehe auch Interview mit Christine Schäfer) wählen sie in der Schweiz ihre Lebensmittel nach Geschmack, Nährstoffgehalt und Preis aus.
Eine Konsumentenbefragung des GDI zeigt, dass Schweizerinnen und Schweizer kaum etwas über nachhaltige Ernährung wissen und sich nicht bewusst sind, welchen Einfluss sie durch ihre Lebensmittelwahl auf die Umwelt haben. Demgegenüber spielt das Gesundheitsbewusstsein eine immer wichtigere Rolle.
Darüber hinaus steigen die Ansprüche an Convenience und Bequemlichkeit. Aufgrund von Zeitmangel steigt die Nachfrage nach einfach und schnell zuzubereitenden Lebensmitteln wie Fertiggerichten oder Mahlzeiten zum Mitnehmen.
Vom Feld über die Verarbeitung bis zum Handel ermöglichen digitale Systeme fundiertere und datengestützte Entscheidungen. GPS-Steuerung, Bodensensoren zur Messung von Feuchtigkeit, Temperatur und organischer Substanz im Boden, kameragesteuerte Hackmaschinen, verbesserte und softwaregesteuerte Düngertechnik oder der Einsatz von Ultraschall helfen den Produzentinnen und Produzenten, die Menge der eingesetzten Mittel zu optimieren und die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft zu reduzieren. Die datenbasierte Betriebsführung, auch Smart Farming oder Landwirtschaft 4.0 genannt, erhöht die Transparenz der Produkte vom Feld bis auf den Teller.
Ein weiterer Trend bringt die Digitalisierung mit sich: Direktmarketing durch Online-Shops bringt die Betriebe näher zu den Kundinnen und Kunden.
Globalisierung, internationaler Handel und weltweite Vernetzung werden Gesellschaft und Wirtschaft auch in den nächsten Jahrzehnten prägen. Auch die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft bleibt davon nicht unberührt. Handelsabkommen, die beispielsweise den Import von Futter- und Lebensmitteln regeln, beeinflussen die Märkte massgeblich.
Die digitalen Möglichkeiten erhöhen die Vernetzung und verändern unsere Kommunikation mit dem Rest der Welt. Der Import von Produkten aus der ganzen Welt ist einfach und unkompliziert, oft zu günstigeren Preisen. Importe bergen jedoch die Gefahr der Einschleppung von Pflanzenkrankheiten und invasiven Schädlingen wie dem Japankäfer.
Die globale Vernetzung rückt auch die Resilienz in den Vordergrund, insbesondere im Bereich der Ernährungssicherung. Denn in Kombination mit den Auswirkungen des Klimawandels kann die Versorgung durch Importe aus dem Ausland schnell zusammenbrechen. Je abhängiger, desto verletzlicher.
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