Honig: Superfood dank Bienen
Die Bienen fliegen und produzieren schmackhaften Honig. Aber nicht jeder Honig schmeckt gleich, es gibt zahlreiche So...
Laut der Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten SMP ist der Milchkuhbestand im Jahr 2024 stabil geblieben. «Seit einem Jahr bleibt der Milchkuhbestand auf demselben Niveau und es ist davon auszugehen, dass es sich um eine Trendwende handelt», erklärt Nora Jungo von der SMP. Im Oktober 2024 lag die Zahl der Milchkühe bei 521’639, was im Vergleich zum Vorjahr einen minimalen Rückgang von lediglich 0,1 Prozent entspricht. Die Anzahl Milchbetriebe hingegen zeigt weiterhin einen leichten Rückgang – ein Trend, der sich seit Jahren fortsetzt. «Die verbleibenden Betriebe werden im Durchschnitt grösser und produzieren insgesamt etwa gleich viel Milch», führt Nora Jungo aus.
Die Milchmenge blieb in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren. Von Januar bis September betrug die kumulierte Produktion 2'534’517 Tonnen, was einer leichten Abnahme von 0,2 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht. Gegenüber 2022 blieb die Produktion nahezu unverändert.
Der Milchpreis hat sich 2024 stabilisiert, nachdem er seit dem Frühjahr 2023 einen Rückgang verzeichnet hatte. «Der Preis für Molkereimilch liegt stabil bei etwa 69 Rappen pro Kilogramm», berichtet Nora Jungo. Der Preis für Käsereimilch blieb unverändert, während der Preis für Biomilch ab Mitte des Jahres leicht gestiegen ist. Insgesamt zeigt sich der Markt von einer gewissen Stabilität geprägt, wenngleich auf einem leicht tieferen Niveau als im Vorjahr.
Die Nachfrage nach Milchprodukten zeigt 2024 unterschiedliche Entwicklungen. «In der Schweiz blieb der Pro-Kopf-Gesamtverbrauch stabil bei über 350 Kilogramm pro Kopf», so Nora Jungo. Damit liegt die Schweiz weiterhin deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 119 Kilogramm. Allerdings verzeichnete der Konsum von Trinkmilch einen Rückgang, während Milchmischgetränke und proteinangereicherter Quark steigende Nachfrage zeigten. Besonders bei Letzterem war ein starkes Wachstum zu beobachten. Weltweit nahm der Gesamtkonsum von Milchprodukten ebenfalls deutlich zu.
Der Buttermarkt blieb 2024 weiterhin angespannt. Ende November lagen die Butterlager bei über 5’000 Tonnen. Um die Lager zu entlasten, sollen in den kommenden Monaten maximal 1’500 Tonnen Butter und 1’500 Tonnen Rahm exportiert werden. «Die hohen Butterpreise an den internationalen Börsen bis Mai 2025 bieten eine finanzielle Entlastung für diese Regulierungsmassnahme», erklärt Nora Jungo.
Auf dem Käsemarkt konnten die Exporte in den ersten neun Monaten des Jahres gesteigert werden, insbesondere nach Deutschland mit plus 14 Prozent), Italien mit plus 7 Prozent und Spanien und Portugal mit plus 54 Prozent. Der grösste Zuwachs war bei Halbhart- und Hartkäse sowie Frischkäse wie Mozzarella und Quark zu verzeichnen. Allerdings gab es auch rückläufige Exporte bei Emmentaler AOP mit gut minus 9 Prozent und anderen Käsesorten mit gut minus 21 Prozent.
Die Importe von Käse und Frischkäse nahmen mengenmässig ebenfalls zu, vor allem aus Italien, den Niederlanden und Deutschland.
Die Alpsaison 2024 war von genauso von den Wetterbedingungen geprägt, die sich auch auf die gesamte Landwirtschaft auswirkten. Ein sehr nasser Frühling, gefolgt von heftigen Sommergewittern und sogar Unwettern sowie einem frühen Wintereinbruch im September, stellte die Alpbetriebe vor Herausforderungen. «Das nasse Wetter führte zu einer überdurchschnittlich hohen Zahl von Klauenproblemen, Trittschäden und Futterverlusten durch Niedertrampeln oder Verschmutzung», erklärt Selina Droz, Geschäftsführerin des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbands SAV. Gleichzeitig hatten viele Alpen Schwierigkeiten, die geforderten 75 Prozent Normalstösse zu erreichen.
Trotz dieser Herausforderungen gab es in nahezu allen Regionen genügend Gras. So erreichte die Milchproduktion auf den Alpen trotzdem ein zufriedenstellendes Niveau. «Wir gehen von einem durchschnittlichen Alpsommer hinsichtlich Milch-, Käse- und Fleischproduktion aus», so Selina Droz weiter. Ein positiver Nebeneffekt des regnerischen Sommers war, dass es keine Wasserversorgungsprobleme gab.
Der späte Beginn der Schneeschmelze verzögerte den Alpaufzug auf den Hochalpen um ein bis zwei Wochen. «Die Alpaufzüge der Vorjahre waren allerdings auch sehr früh, sodass wir dieses Jahr fast wieder im normalen Rahmen lagen», betont Selina Droz. Auf den tiefer gelegenen Alpen war der Alpaufzug früh bis normal. Das kalte Wetter erschwerte jedoch das Nachwachsen des Futters auf den höheren Weiden, weshalb viele Tiere vorübergehend eingestallt und mit Heu zugefüttert werden mussten.
Der Alpabzug erfolgte in den Hochalpen aufgrund des frühen Wintereinbruchs bereits im September, während er auf den tiefer gelegenen Alpen im gewohnten Zeitraum stattfand.
Ein Normalstoss (NST) entspricht der Sömmerung einer raufutterverzehrenden Grossvieheinheit (RGVE) während 100 Tagen. Wenn auf einer Alp mit 80 Normalstössen (NST) 80 Kühe 100 Tage gesömmert werden, ergibt dies eine Sömmerung von 100 Prozent. Mit weniger Tieren kann man somit mehr Tage alpen.
Die Anzahl Normalstösse sind für jede Alp festgelegt. Der Bund will keine Übernutzung und keine Unternutzung der Weiden, daher gibt es Abzüge bei den Direktzahlungen, wenn die Alp unter 75 Prozent oder über 110 Prozent bestossen wird.
Die Wolfsproblematik blieb auch 2024 ein drängendes Thema. Während der Frühling noch relativ ruhig verlief, nahm die Zahl der Risse ab Juli und August deutlich zu. Besonders stark betroffen waren das Tessin und das Urner Oberland, wo die topografischen Gegebenheiten vielerorts effektive Herdenschutzmassnahmen unmöglich machen. Auch in den Kantonen Wallis, Graubünden, Waadt und St. Gallen war der Wolfsdruck hoch.
«Im Tessin, Wallis und Graubünden beobachten wir, dass schwer schützbare Weiden oder ganze Alpen aufgegeben werden oder auf andere Tierkategorien umgestellt wird», berichtet Droz. Diese Entwicklung sei relativ neu und besorgniserregend. Der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband setzt daher grosse Hoffnungen in die neue Jagdverordnung: «Es braucht unbedingt eine präventive, aber auch eine schnelle reaktive Regulierung der Wolfsbestände», so die SAV-Geschäftsführerin.
Ein weiteres drängendes Problem bleibt die zunehmende Verbuschung und Verwaldung von Weideflächen. «Jedes Jahr geht wertvolle Weidefläche verloren», warnt Selina Droz. Zu den Ursachen zählen die hohe Arbeitsbelastung, Personalmangel, der Einfluss des Wolfs und eine zu geringe Besatzdichte. Der SAV hat die Bekämpfung der Verbuschung zu einem Schwerpunkt für das Jahr 2025 erklärt und plant intensive Sensibilisierungsarbeit, um diesem Trend entgegenzuwirken.
Die Schweizer Rindfleischproduktion zeigte im Zeitraum Januar bis Oktober 2024 eine leichte Zunahme von 0,6 Prozent auf insgesamt 118’430 Tonnen Schlachtgewicht. Ein detaillierter Blick auf die einzelnen Kategorien offenbart aber unterschiedliche Entwicklungen:
Die Schlachtpreise für Rindfleisch entwickelten sich je nach Kategorie unterschiedlich. Der durchschnittliche Schlachtviehpreis für die Periode von Januar bis Oktober lag sowohl bei den Kühen, Stieren, Ochsen und Rindern über alle Produktionssysteme, Kategorien und Label – QM, IP-Suisse, Bio und Natura Beef – gesehen knapp 2 Prozent über dem Schlachtviehpreis derselben Periode im Vorjahr. Bei den Kälbern hingegen sank der durchschnittliche Schlachtviehpreis für die Periode von Januar bis Oktober um gut 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Einfuhren von Rindfleisch stiegen in den ersten zehn Monaten des Jahres um 18,1 Prozent auf insgesamt 21’458 Tonnen.
Im Schweizer Detailhandel nahm das Rindfleischangebot in den ersten zehn Monaten um 5,4 Prozent auf 23’665 Tonnen zu. Der Umsatz stieg in den ersten zehn Monaten um 4 Prozent auf 620,8 Millionen Franken, während der durchschnittliche Preis um 1,4 Prozent leicht auf 26.23 Franken pro Kilogramm sank.
Der Inlandanteil von sogenanntem Grossvieh-Rindfleisch betrug in der Periode von Januar bis Oktober durchschnittlich knapp 82 Prozent – was gegenüber derselben Vorjahresperiode knapp 2 Prozent tiefer ausfällt. Beim Kalbfleisch veränderte sich der Inlandanteil gegenüber dem Vorjahr bisher kaum und betrug von Januar bis Oktober durchschnittlich fast 99 Prozent.
Schweine sind ein bedeutender Teil der Wirtschaft. Mit einem Wert von rund 3,5 Milliarden Franken sind rund 25’000 Arbeitsplätze mit Schweinefleisch verbunden, wie Adrian Schütz vom Schweizerischen Schweinezucht- und Schweineproduzentenverband Suisseporcs erklärt. Dieses wertvolle, vielseitige und regionale Schweizer Lebensmittel trifft laut Adrian Schütz die Ernährungsbedürfnisse der Zukunft: Viel essenzielles Eiweiss, wenig Fett mit wertvollen Fettsäuren sowie unentbehrliche Nährstoffe. Gleichzeitig sei es preiswert, sicher und von hochstehender Qualität.
In der Schweinehaltung gehe eine enorme Entwicklung vonstatten, sagt Adrian Schütz. Überall freies Abferkeln, Beschäftigung, Verbot von Vollspaltenböden, verpflichtende Gesundheitsprogramme und zusätzlich über 70 Prozent mit besonderem Tierwohl seien erreicht. Auch in der Fütterung gelten freiwillig weltweit einmalige Standards. Sämtliche Sojaextraktionsschrot-Importe sind heute von Nachhaltigkeitsstandards zertifiziert, GVO- und abholzungsfrei und sie stammen aus Europa. Damit konnten die CO2-Emissionen gegenüber 2010 um 85 Prozent gesenkt werden. «Mit gut 40 Prozent eingesetzten Nebenprodukten aus der Lebensmittelverarbeitung ist die hiesige Schweinehaltung im Aktionsplan Foodwaste in der führenden Rolle», erklärt Adrian Schütz. Die eigenständige Schweizer Zucht, massgeschneidert auf die Bedürfnisse der Schweine und Konsumierenden seien ein starker Trumpf und finde internationale Anerkennung.
Im Berichtsjahr wurden weitere Schritte zur Nachhaltigkeit und Optimierung von regionalen Kreisläufen und Effizienzverbesserung durch die Schweinehaltenden realisiert. In einer freiwilligen Zielvereinbarung mit dem Bund wurden für 2023 eine Teilnahme von 62 Prozent am Ressourceneffizienzprogramm Nährstoffverluste festgelegt. Das Ziel wurde mit 73 Prozent übertroffen. In den letzten 30 Jahren wurde der Input Stickstoff bei den Schweizer Schweinen halbiert. Hofdünger decken insgesamt 60 Prozent des Stickstoffbedarfs in der Schweiz ab. Bei der knappen Ressource Phosphor sind es 85 Prozent.
Der neue Swiss Antibiotic Resistance Report 2024 zeigt auf, dass der Einsatz von Antibiotika, insbesondere in der Veterinärmedizin, weiter abnimmt. Den Handlungsbedarf für möglichst wenig und korrekten Einsatz von Antibiotika und bei der Bekämpfung von Resistenzen haben die Schweinehaltenden früh aufgenommen. Für diese Antibiotika ist in der Humanmedizin seit 2014 insgesamt eine Reduktion von 26 Prozent erzielt worden. Im gleichen Zeitraum wurde beim Einsatz kritischer Antibiotika in der Veterinärmedizin bei Nutztieren ein Rückgang um 76 Prozent verzeichnet. Bei Heimtieren war der Rückgang weniger stark. «Die Anstrengungen sind auf ein hohes Bewusstsein der Tierärzteschaft und der Nutztierhaltenden für ein sachgemässeren Umgang mit Antibiotika zurückzuführen – im Vergleich mit anderen europäischen Ländern schneidet die Schweiz sehr gut ab», führt Adrian Schütz aus und ergänzt: «Beim Schwein werden am wenigsten Antibiotikabehandlungen pro 1’000 Tiere gemacht.»
Jede Behandlung wird im elektronischen Behandlungsjournal bei den Qualitätsprogrammen erfasst. Ziel sind keine Einbussen bei Gesundheit und Tierwohl. Ohne begleitende Massnahmen, mehr Arbeit und Investitionen in bauliche Verbesserungen gehe das jedoch nicht, so Suisseporcs. Die Fortschritte hätten die Schweinehaltenden über Jahre mit viel Wille, Geld und Arbeit erarbeitet. Davon profitierten jetzt alle.
Nach zwei bitteren Jahren geprägt von extremem Preisdruck und Überproduktion im Schweinemarkt sind die Marktversorgung, der Arbeitsverdienst und Investitionen für den notwendigen Unterhalt wieder im Lot. Die Reduktion der Bestände um rund 5 Prozent und ein stabiler Konsum haben dazu beigetragen. Der berühmte Schweinezyklus existiert. Allerdings: Der Anteil der Schweinehaltenden am Konsumentenfranken liegt bei rund 30 Prozent. Dieser Anteil ist stark zurückgegangen.
Ohne gute Rahmenbedingungen und Investitionen gebe es keinen Fortschritt, betont Adrian Schütz. Die Zukunft sieht er positiv: Unternehmerische und gut ausgebildete Nachwuchskräfte stünden in den Startlöchern. Wenn die Wirtschaftlichkeit stimme, finde die hiesige Ernährungswirtschaft fruchtbaren Boden.
SAUGUT! ist die neue Basiskommunikation der Schweinehaltenden. Das Bedürfnis der Gesellschaft zu mehr Informationen über die Haltung in der Schweiz kann nun transparent angeboten werden. Legendär sind die Auftritte an den Publikumsmessen wie OLMA, LUGA, BEA, WEGA und OHA. Erklärvideos in den elektronischen Medien finden guten Anklang: «Habe ich nicht gewusst» ist die häufigste Antwort. «Die kleinen, familiär geprägte Strukturen sind ein Sympathieträger und die hervorragend ausgebildeten Schweinehaltenden verdienen durch die Öffentlichkeitsarbeit Anerkennung für ihren täglichen Einsatz», erläutert Adrian Schütz.
Die Produktion von Schaf- und Ziegenfleisch zeigte im Jahr 2024 einen Rückgang: Schaffleisch sank in den ersten 11 Monaten gegenüber der Periode von Januar bis November 2023 um 4,5 Prozent auf 4'374 Tonnen und beim Ziegenfleisch verringerte sich die Produktion um 6,5 Prozent auf 427 Tonnen. Die Preise für Lämmer entwickelten sich über alle Produktionssysteme positiv, die Preise für Schaffleisch blieben stabil.
Beim Schaffleisch nahmen die Importe in den ersten zehn Monaten gegenüber der Periode von Januar bis Oktober 2023 um 1,8 Prozent auf 4’522 Tonnen leicht zu, beim Ziegenfleisch um 3 Tonnen, was gut 3 Prozent entspricht, ab.
Die Schweizer Geflügelfleischproduktion legte bis Ende Oktober 2024 im Vergleich zur Periode vom Januar bis November 2023 um gut 5 Prozent auf rund 106'570 Tonnen Schlachtgewicht zu.
Insgesamt wurden bei den Mastpoulets bis Ende November knapp 104'600 Tonnen Fleisch produziert – knapp 5’000 Tonnen Schlachtgewicht mehr als von Januar bis November letztes Jahr. Auch bei den Truten gab es gegenüber der Vorjahresperiode von Januar bis November einen Produktionszuwachs von rund sechs Tonnen auf rund 1’915 Tonnen Schlachtgewicht.
Gleichzeitig erhöhten sich bis im Oktober auch die Importe deutlich auf 46’448 Tonnen, was plus 16,6 Prozent gegenüber der Periode von Januar bis Oktober 2023 entspricht.
Der Inlandanteil von Geflügelfleisch betrug in der Periode von Januar bis Oktober durchschnittlich 63,3 Prozent – was gegenüber derselben Vorjahresperiode knapp 3 Prozent tiefer ausfällt.
Das Jahr 2024 stellte den Schweizer Eiermarkt vor vielfältige Herausforderungen und Chancen. Insbesondere die gestiegene Nachfrage nach Schweizer Eiern prägte die Entwicklung der Branche. «Trotz schwieriger Rahmenbedingungen war das Jahr von einer robusten Nachfrage geprägt, vor allem bei Konsumeiern und Verarbeitungsprodukten», resümiert André Hodel, Vizepräsident der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten GalloSuisse.
Frühe Ostern und ein verregneter Sommer trieben die Nachfrage nach Schweizer Schaleneiern auf ein neues Höchstniveau. Besonders Ostereier waren 2024 stark nachgefragt. Da das Osterfest dieses Jahr relativ früh stattfand, blieben die saisonalen Nachfragerückgänge im Frühjahr moderat. Trotz einer Produktionssteigerung von 2,8 Prozent reichten die inländischen Kapazitäten nicht aus, um die saisonalen Spitzen der Nachfrage zu decken. «Wir mussten mehr Importware einsetzen, um die Regale zu füllen – dies war notwendig, um die Versorgung sicherzustellen und die Konsumentenbedürfnisse zu erfüllen», erklärt André Hodel.
Die kontinuierlich hohe Nachfrage setzte sich auch im Sommer fort. Entgegen der üblichen Saisonalität blieb das sogenannte «Sommerloch» aus, was unter anderem auf das nasse Wetter, aber auch auf Marketingkampagnen zurückzuführen war. Auch im Herbst und Winter blieb die Marktlage angespannt, da die Nachfrage saisonal bedingt weiter stieg. Die Weihnachtszeit verstärkte die ohnehin hohe Nachfrage nochmals massiv, was die angespannte Marktsituation zusätzlich verschärfte. Trotz einer um 30 Millionen Eier gesteigerten Inlandproduktion im Vergleich zum Vorjahr reichte das Angebot nicht aus, um den Bedarf zu decken.
Der Biobereich entwickelte sich positiv: Schaleneier aus biologischer Produktion waren durchweg gut nachgefragt und die Verfügbarkeit blieb weitgehend stabil. Anders sah es jedoch bei Verarbeitungsprodukten aus Bioeiern aus – hier musste zunehmend auf Importe zurückgegriffen werden, um Engpässe zu überbrücken. «Die Nachfrage nach Bioprodukten ist erfreulich hoch, doch die Produktionskapazitäten sind in diesem Segment begrenzt», so André Hodel.
Die Rolle von Importen bleibt zentral, um die Balance zwischen Angebot und Nachfrage zu wahren. Der Selbstversorgungsgrad für Schaleneier lag 2024 bei rund 65 Prozent, was bedeutet, dass nahezu ein Drittel der konsumierten Eier importiert werden musste. Während die Importmenge zunahm, stiegen auch die Preise für ausländische Ware aufgrund globaler Knappheit und häufiger Vogelgrippefälle. Besonders Eier aus sogenannt kontrollierter alternativer Tierhaltung und ohne Kükentöten waren im Ausland schwer erhältlich und teuer.
Das vom Bundesamt für Landwirtschaft zur Verfügung gestellte Zusatzkontingent von 7’500 Tonnen Schaleneiern erwies sich als wirksame Massnahme zur Entlastung des Marktes. Bis Mitte November wurden bereits 4’500 Tonnen importiert, und es wird erwartet, dass das gesamte Kontingent bis Jahresende ausgeschöpft sein wird. «Wir stehen in einem ständigen Spannungsfeld zwischen der Forderung nach einer hohen Selbstversorgung und den Notwendigkeiten des Marktes», erklärt André Hodel. Eine Überproduktion sei nicht wünschenswert, da sie langfristig zu Preisverwerfungen und einem erhöhten Risiko für die Produzenten führen könnte.
Neben der Nachfrage waren die Produzentinnen und Produzenten mit steigenden Kosten konfrontiert. Futterpreise und andere Betriebsausgaben blieben auf hohem Niveau, obwohl sich gegen Jahresende eine leichte Entspannung abzeichnete. Zusätzlich belastete die Kürzung der Beiträge für besonders tierfreundliche Stallhaltung um 20 Prozent die Einkommenssituation der Produzentinnen und Produzenten.
Ein strukturelles Problem des Eiermarktes bleibt die eingeschränkte Flexibilität der Produktion. «Die Eierproduktion ist sehr statisch und kann kurzfristige Nachfrageänderungen nicht ausgleichen», betont André Hodel. Für eine stabilere Marktversorgung seien langfristige Investitionen in Produktionskapazitäten erforderlich.
Der milde März und die sommerliche erste Aprilhälfte sorgten zunächst für eine regelrechte «Explosion» der Vegetation: Obstbäume, Löwenzahn und Rapsfelder boten den Bienenvölkern reichlich Nektarquellen. Doch der überraschende Wintereinbruch in der zweiten Aprilhälfte zwang die Bienen in ihre Stöcke zurück. Auch der trübe und kühle Mai verhinderte effiziente Sammelflüge. Im Resultat ernteten die Schweizer Imkerinnen und Imker im Schnitt nur 5,1 Kilogramm Frühlingshonig pro Bienenvolk – deutlich weniger als der langjährige Durchschnitt von 7,4 Kilogramm. Zum Vergleich: Im guten Honigjahr 2020 betrug die Ernte noch 11,2 Kilogramm.
Der Juni brachte regional wechselhaftes Wetter mit viel Regen, doch die warmen Phasen ermöglichten den Bienen beeindruckende Sammelleistungen. Teilweise nahmen die Waben drei bis vier Kilogramm Honig pro Tag zu. Ein ungewöhnliches Phänomen stellte die Imkerschaft jedoch vor besondere Schwierigkeiten: Der Honig kristallisierte aufgrund eines hohen Anteils an Melezitose rasch in den Waben. Melezitosehonig entsteht vor allem durch Honigtau von Läusen an Rottannen und Lärchen und ist besonders schwer zu ernten. Weshalb dieses Phänomen dieses Jahr überdurchschnittlich häufig auftrat, bleibt unklar – es wurde jedoch auch in anderen europäischen Ländern vermehrt beobachtet.
Trotz dieser Hürde fiel die Sommerhonigernte mit 11 Kilogramm pro Volk nahezu auf dem Niveau des Vorjahres von 11,2 Kilogramm aus. Der langjährige Durchschnitt von 12,5 Kilogramm wurde allerdings auch hier verfehlt.
Insgesamt betrug die Honigernte 2024 durchschnittlich 16,1 Kilogramm pro Volk und lag damit ein Kilogramm unter dem Vorjahr sowie deutlich unter dem langjährigen Mittelwert von rund 20 Kilogramm. Wie in den Vorjahren zeigten sich deutliche regionale Unterschiede:
Die kantonalen Ergebnisse sind aufgrund der teils geringen Teilnehmerzahl der Umfrage mit Vorsicht zu interpretieren, verdeutlichen jedoch die grosse Variabilität der Honigernte im Jahr 2024.
Die Bienen fliegen und produzieren schmackhaften Honig. Aber nicht jeder Honig schmeckt gleich, es gibt zahlreiche So...
Im Durchschnitt gab es dieses Jahr 16,1 Kilogramm Honig pro Volk – der langjährige Durchschnitt der Gesamthonigertne ...
In der Schweiz werden jährlich zwischen 39’000 und 45’000 Tonnen Butter hergestellt. Die Verkäufe schwanken weniger s...