So gehen Nutztiere mit der Hitze um
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In Auftrag gegeben hatte die Studie der Verein Simmentaler Original, der sich der Förderung der Rasse verschrieben hat und im September einen Käse aus Simmentaler-Milch lancierte. Er habe dem Verein klargemacht, dass so eine Studie riskant sei, erklärte Thomas Blättler von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) an einem Medienanlass in Zollikofen. Denn oft lieferten solche Vergleiche keine eindeutigen Resultate. «Deshalb war ich ob der eindeutigen Resultate überrascht», so Blättler.
Denn gegenüber den Vergleichsbetrieben erzielten die Simmentaler-Betriebe im Berggebiet ein um 60% höheres Einkommen aus der Milchproduktion und das Flächeneinkommen lag um 34% höher. Dies trotz um 24 Prozent oder 1800 Kilo tieferer Milchleistung. Die höheren Einkommen sind laut Studie auf tiefere Direktkosten (-22%) und tiefere Strukturkosten (-12%) zurückzuführen. Die tiefere Milchleistung wurde durch höhere Direktzahlungen v.a. im Biodiversitätsbereich sowie durch höhere Nebenerlöse beim Tierverkauf mehr als kompensiert.
Zudem wirke sich der um 19% tiefere Arbeitsaufwand pro Kuh positiv aus, so Thomas Blättler. Der Verdienst liegt bei 18.70 statt bei 10.60 Franken pro Stunde.
«Die Original Simmentaler Kuh ist mit ihren optimalen Fitnesseigenschaften geeignet für eine standortgerechte und wirtschaftliche Bergmilchproduktion», schliesst Blättler aus der Studie. Gleichzeitig räumt er ein, dass nicht alle positiven wirtschaftlichen Faktoren auf die Rasse zurückgeführt werden können.
Zufrieden mit der Studie ist der Verein Simmentaler Original, der nun wissenschaftlich belegt die wirtschaftlichen Vorteile der Rasse aufzeigen kann. Und damit dem Ziel der Stärkung der Zweinutzungsrasse näherkommen will, wie Präsident Josef Dähler erklärte. Ziel der Studie sei es gewesen, aufzuzeigen, dass eine Zweinutzungsrasse wirtschaftlich Sinn ergebe. Der Verein hat sich ein hohes Ziel gesetzt: Bis 2030 soll der Simmentalerbestand verdoppelt werden.
In die Studie einbezogen waren ausschliesslich Betriebe aus den Bergzonen 2,3 und 4. Es gebe im Talgebiet aktuell schlicht zu wenige Betriebe, um sinnvolle Vergleiche anzustellen, erklärte Thomas Blättler. Laut Simon Bach, Geschäftsführer des Vereins Simmentaler Original, könne er es sich aber durchaus vorstellen, dass künftig auch eine solche Studie ins Auge gefasst werde. Denn wenn die Rasse sich wie - in den Worten vom Josef Dähler – ein Flächenbrand verbreiten soll, muss der Verein künftig auch das Talgebiet im Auge haben.
Für die Studie wurden 19 Betriebe zufällig ausgewählt. Kriterien waren neben der Haltung der Simmentaler Kuh eine Mindestanzahl von 15 Kühen sowie dass der Betrieb in Bergzone 2,3 oder 4 liegt. Die Studie wurde von der HAFL und Agroscope durchgeführt. Unterstützt wurde sie durch die Fondation Sur-la-Croix.
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