Ausstieg aus dem Kükentöten bei Bio Suisse: Das Zweinutzungshuhn als Mittelweg
Die Bioeierproduktion in der Schweiz steht vor einem Wandel: Bio Suisse plant bis 2026 das Ende des Kükentötens. Eine...
An der Delegiertenversammlung Ende 2011 beschlossen die Delegierten dem damaligen Schweizer Braunviehzuchtverband einen neuen Namen sowie ein neues Logo zu geben. Heute heisst der Verband deshalb Braunvieh Schweiz. Die klare Positionierung soll die Identität und Vision als führende Organisation für die Braunviehrasse sowie als deren Motor in der weltweiten Zucht ausdrücken.
Fast zeitgleich gab es im Zuge der engeren Zusammenarbeit mit den anderen Zuchtorganisationen, besonders mit swissherdbook, einschneidende Veränderungen. Der Entscheid von 2009 wurde nun auch räumlich umgesetzt. So blieb Qualitas und damit die Informatik und Zuchtwertschätzung (ZWS) in Zug im Verbandshaus. Auf der anderen Seite zügelte das Milchlabor zu Suisselab und damit diverse Mitarbeitende nach Zollikofen ins Verbandshaus von swissherdbook.
Der internationale Siegeszug von Braunvieh, insbesondere der Zuchtrichtung Brown Swiss (BS) nahm nach der Jahrtausendwende so richtig Fahrt auf. Schon bei der seit den 1990er-Jahren in Paris durchgeführten Rinder-EM hatte die Schweiz einige Titel geholt. Seit Verona 2004 ist Brown Swiss aus der Schweiz bis heute bei der mittlerweile alle 4 Jahre stattfindenden Kuh-EM ungeschlagen. Dabei errangen diverse Schweizer BS-Kühe jeweils den Einzel- wie auch als Gruppe den Länder-Titel.
Im Zug dieser Erfolge wurde aus dem Genetik-Importland Schweiz ein Exportland. Auch ohne Unterstützung des Bundes ist Braunvieh-Genetik heute ein Exportschlager. Es werden – massgeblich von Swissgenetics und z.T. von der Züchter Service AG – jährlich rund 150'000 bis 200’000 Braunvieh-Samendosen (v.a. Brown Swiss) exportiert.
Beim Lebendvieh kam es ohne den Bundes-Support zu einem Einbruch im Export. Dort konnte die Schweiz mit den tiefen Preisen der europäischen Nachbarländer (Deutschland, Österreich) nicht mehr konkurrieren. Es blieben noch einige wenige Exporte im höheren Preissegment.
Folge 12/12. Dieses Jahr feiert Braunvieh Schweiz sein 125. Verbandsjubiläum. Eine gute Gelegenheit, in den Archiven zu stöbern und einen Blick in die Geschichtsbücher zu werfen. In den nächsten zwölf Monaten werden wir Beiträge jeder Dekade von der Gründung bis heute publizieren und einen Blick in die Zukunft werfen.
An der Delegiertenversammlung Ende 2011 beschlossen die Delegierten dem damaligen Schweizer Braunviehzuchtverband einen neuen Namen sowie ein neues Logo zu geben. Heute heisst der Verband deshalb Braunvieh Schweiz. Die klare Positionierung soll die Identität und Vision als führende Organisation für die Braunviehrasse sowie als deren Motor in der weltweiten Zucht ausdrücken.
Fast zeitgleich gab es im Zuge der engeren Zusammenarbeit mit den anderen Zuchtorganisationen, besonders mit swissherdbook, einschneidende Veränderungen. Der Entscheid von 2009 wurde nun auch räumlich umgesetzt. So blieb Qualitas und damit die Informatik und Zuchtwertschätzung (ZWS) in Zug im Verbandshaus. Auf der anderen Seite zügelte das Milchlabor zu Suisselab und damit diverse Mitarbeitende nach Zollikofen ins Verbandshaus von swissherdbook.
Der internationale Siegeszug von Braunvieh, insbesondere der Zuchtrichtung Brown Swiss (BS) nahm nach der Jahrtausendwende so richtig Fahrt auf. Schon bei der seit den 1990er-Jahren in Paris durchgeführten Rinder-EM hatte die Schweiz einige Titel geholt. Seit Verona 2004 ist Brown Swiss aus der Schweiz bis heute bei der mittlerweile alle 4 Jahre stattfindenden Kuh-EM ungeschlagen. Dabei errangen diverse Schweizer BS-Kühe jeweils den Einzel- wie auch als Gruppe den Länder-Titel.
Im Zug dieser Erfolge wurde aus dem Genetik-Importland Schweiz ein Exportland. Auch ohne Unterstützung des Bundes ist Braunvieh-Genetik heute ein Exportschlager. Es werden – massgeblich von Swissgenetics und z.T. von der Züchter Service AG – jährlich rund 150'000 bis 200’000 Braunvieh-Samendosen (v.a. Brown Swiss) exportiert.
Beim Lebendvieh kam es ohne den Bundes-Support zu einem Einbruch im Export. Dort konnte die Schweiz mit den tiefen Preisen der europäischen Nachbarländer (Deutschland, Österreich) nicht mehr konkurrieren. Es blieben noch einige wenige Exporte im höheren Preissegment.
ji. Der 46-jährige Martin Rust übernimmt die Direktion am 1. August 2023. Er ist dipl. Ing. Agronom FH und auf einem Braunviehzuchtbetrieb aufgewachsen. Bei Braunvieh Schweiz startete er 2007 im Fachbereich Zucht. Seit 2011 ist er Mitglied der Geschäftsleitung von Braunvieh Schweiz und Vizedirektor des Verbandes. Der bisherige Direktor Lukas Casanova ist seit 34 Jahren beim Verband tätig und seit 2011 Direktor. Er geht nächstes Jahr in die vorzeitigen Pension.
Die Arbeitsgruppe Forschung & Entwicklung der Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR) entwickelte innert 2 Jahren die genomische Selektion. Im Herbst 2008 wurden die Grundsätze für den Aufbau und Betrieb einer genomischen Zuchtwertschätzung in der Schweiz definiert. Gleichzeitig wurde bis Ende Winter 2009 mit der Typisierung von rund 1300 nachzuchtgeprüften Stieren begonnen.
Somit gilt in der Schweiz deshalb das Jahr 2009 als «Geburtsjahr» der genomischen Selektion. Im darauffolgenden Jahr wurden die ersten genomischen Zuchtwerte veröffentlicht. Heute werden jährlich rund 12'000 bis 13'000 Braunviehtiere SNP-typisiert.
Das Zuchtziel hat in den vergangenen Dekaden regelmässig Änderungen erfahren. Alle 5 Jahre wurde eine Standortbestimmung gemacht und die nächsten Ziele definiert. Dabei wurde das «Zuchtziel in Zahlen» jeweils angepasst. Die generelle Stossrichtung wurde mit leichten Justierungen beibehalten. Während der Leitsatz früher noch «Milchrasse mit Substanz» hiess, sprach man später von der «langlebigen Eiweissrasse» bzw. «der fitten Eiweissrasse». Das aktuelle Zuchtziel 2026 lautet nun bei der Zuchtrichtung Brown Swiss «More Than Milk» und beim Original Braunvieh «Für Milch und Fleisch».
Der rote Faden bei Brown Swiss bestand darin, dass die speziellen Eigenschaften der Braunviehkuh wie starke Inhaltsstoffe, gute Verkäsungseigenschaften, die Funktionalität oder die hervorragende Nutzungsdauer konsequent züchterisch verstärkt werden. Gleichzeitig erzielte Braunvieh in den letzten Jahren auch eine starke Steigerung der Milchleistung. Sichtbar ist aktuell die stärkere Gewichtung der Fitnessmerkmale. Im Bereich Fruchtbarkeit wurden neue Merkmale publiziert und ein entsprechender Zuchtwert mit höherer Sicherheit gebildet.
Noch Ende der 1990er-Jahre hatten rund 12'500 Betriebe einen Testvertrag beim damaligen Schweizer Braunviehzuchtverband. Die Betriebsleiter verpflichteten sich, ihren Viehbestand für die Durchführung der Nachzuchtprüfung zur Verfügung zu stellen und die erstlaktierenden Kühe mit Prüfstieren zu besamen.
Weiter mussten alle Tiere in erster Laktation linear beschrieben werden.
Mit der Einführung der genomischen Selektion haben die KB-Organisationen die Auswahl der Stierkälber verschärft und die Zahl der Prüfstiere um einen Drittel reduziert. Die Prüfpopulation war mit damals noch 6'700 Testbetrieben zu gross. Ab 2013 wurde mit der Erfassung von Gesundheitsdaten eine neue Leistungsprüfung eingeführt.
Als Folge dieser Weiterentwicklung hat der Vorstand von Braunvieh Schweiz im August 2017 über das künftige Zuchtprogramm entschieden. Dabei wurde ein zweistufiges Vertragssystem beschlossen (Bruna Data und Bruna Classic). Für die Bruna-Data-Betriebe wurde ein Aussendient mit diversen Zuchtberatern aufgebaut. Heute sind es rund 600 Betriebe, die so intensiv betreut werden.
In Zusammenarbeit mit den wichtigsten Braunviehnationen Europas wurde Brown Swiss im Jahr 2019 neu positioniert. Der Markenname «Brown Swiss – More Than Milk» gilt als Signal für die Einheit aller europäischen Braunviehverbände und dem Bekenntnis zur Zuchtrichtung Brown Swiss. Der neu formulierte Claim wird von der folgenden Umschreibung begleitet:
BS ruft durch ihr Charisma und schönes Exterieur eine starke Identifikation und Leidenschaft hervor. Umgänglichkeit, Fitness und Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichen Bedingungen erleichtern die tägliche Arbeit. Die hohe Milchqualität und die Lebensleistung von Brown Swiss unterstützt die Landwirte in der Erreichung ihrer langfristigen ökonomischen und ökologischen Ziele. Brown Swiss ist das Milchvieh für vorausdenkende Landwirte, die langfristig Profitabilität suchen, Milch in authentischer und vertrauenswürdiger Weise produzieren und denen das Wohlbefinden der Tiere am Herzen liegt. BS-Züchter sind stolz auf ihre Tiere.
Das Original Braunvieh (OB) erlebte in den letzten Jahren einen starken Aufschwung. So haben sich die Herdebuchzahlen seit dem Tiefpunkt um die Jahrtausendwende verdoppelt bis nahezu verdreifacht. Diesen Aufschwung hat das OB einer markanten Steigerung in Merkmalen wie der Milchleistung und dem Exterieur, insbesondere dem Euter, zu verdanken. Als Doppelnutzungstyp mit dem Marken-Namen «Für Milch und Fleisch» passt es auf vielen Betrieben, gerade auch im Berggebiet, hervorragend zu einer weniger intensiven Produktionsstrategie.
Die Kuh – meist mit Horn – symbolisiert das typisch Originale und Traditionelle des Schweizer Original Braunviehs. Nachhaltigkeit, Ehrlichkeit, Leidenschaft, Aufgeschlossenheit und Qualitätsbewusstsein sind dabei Begriffe, die von allen überzeugten Braunviehzüchtern ernst genommen und gelebt werden.
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