Mirabellen: Kurze Saison für die Wunderschöne
Bis heute ist die genaue Entstehung der Mirabelle nicht sicher bekannt. Experten gehen davon aus, dass sie möglicherweise durch eine Kreuzung zwischen der Pflaume und der Kirschpflaume oder zwischen der Pflaume und der Schlehe entstanden ist. Es ist jedoch sicher, dass die Mirabelle als Unterart der Pflaume zur Familie der Rosengewächse gehört.
Die Wunderschöne
Ursprünglich stammt die Mirabelle aus dem Raum Vorderasien und wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts auch in unseren Breitengraden verbreitet. Die Einstufung als Unterart der Pflaume erfolgte jedoch erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts unter dem wissenschaftlichen Namen «Prunus domestica subspecies syriaca». In der Umgangssprache wird die gelbe Pflaumenart als Mirabelle bezeichnet, was vom italienischen Wort «Mirabella» abgeleitet ist und «die Wunderschöne» bedeutet.
Die Mirabellen-Hochburg in Mitteleuropa befindet sich in der französischen Region Lothringen, wo etwa 250’000 Mirabellenbäume wachsen und jährlich rund 15’000 Tonnen Früchte geerntet werden, was über 70 Prozent der Weltproduktion ausmacht. In der Schweiz ist die Mirabelle eine Nische: Im Jahr 2023 wurden laut Obstverband 9,4 Tonnen des Steinobstes geerntet.
Der Duft verrät sie
Die Mirabelle kann leicht von anderen ähnlichen Früchten wie der wilden Kirschpflaume oder der Zibarte unterschieden werden, da sie als einzige in reifem Zustand einen Honigduft verströmt.
Im August reifen die gelben Früchte in der Schweiz heran und können über mehrere Wochen hinweg geerntet werden. Die Mirabellen sind reif, wenn sie bei leichtem Fingerdruck nachgeben.