Ein Ausflug in die Welt der Mutterkuhhaltung: Erlebnisweg und Lehrpfad in Malleray-Montoz

Sommerserie – Teil 3: Auf dem Erlebnisweg und Lehrpfad bei der Familie Haldemann in Malleray-Montoz gibt es nicht nur frische Luft und Bewegung, sondern auch spannende Einblicke in die Welt der Mutterkuhhaltung.
Zuletzt aktualisiert am 30. Juli 2024
von Renate Hodel
4 Minuten Lesedauer
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Auf diversen Stationen lassen sich interessante Sachen rund um Mutterkühe entdecken. (rho)

Die malerische Landschaft des Berner Juras lädt nicht nur zu entspannenden Wanderungen ein, sondern bietet auch lehrreiche Einblicke in die Mutterkuhhaltung. Bei einem Besuch auf dem Hof der Familie Haldemann auf dem Montoz von Malleray können Gross und Klein spielerisch die Welt der Mutterkühe erkunden und lernen, wie diese Tiere leben und gehalten werden.

Sommerserie: Lehr- und Erlebniswege in der Landwirtschaft

Dieses Jahr geht es in unserer Sommerserie darum, die Landwirtschaft zu Fuss oder per Velo vor Ort zu erleben. In unseren Beiträgen nehmen wir die Leserinnen und Leser mit auf Touren durch Bauernhöfe, Obstgärten, Gemüsefelder oder Reblandschaften. So können sie lernen, staunen, geniessen und natürlich nachwandern. Die Artikel erscheinen von Mitte Juli bis Anfang September jeweils freitags im Mediendienst.

Der Erlebnisweg «Lea und Ben bei den Mutterkühen»

Der Erlebnisweg, bei dem man die kleinen Cartoon-Botschafter Lea und Ben begleitet, ist ein familien- und insbesondere kinderfreundlicher Pfad, der nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch jede Menge Spass für die Kleinen bietet. Auf einer Länge von knapp zwei Kilometer gibt es spielerische und informative Aktivitäten, bei denen Lea und Ben spannende Fakten über Mutterkühe präsentieren: Beispielsweise warum liegengebliebener Abfall auf den Weiden für Kühe lebensgefährlich sein kann oder dass es über 30 verschiedene Mutterkuhrassen gibt.

Die Tafeln entlang des Weges sind in Französisch gehalten, doch dank der QR-Codes gelangt man schnell zu den deutschen Übersetzungen. Die reine Wanderzeit beträgt etwa 30 Minuten und die Strecke ist grösstenteils kinderwagen- und rollstuhltauglich – die ganze Runde ist allerdings nur zu Fuss zu bewältigen, da der Abschnitt zwischen der Cabane La Rochette und der Route de la Gentiane/Chain de Montoz dann noch auf einem Wanderweg verläuft. Nach der lehrreichen Wanderung lädt das Hofrestaurant der Familie Haldemann zu feiner Hausmannskost und Produkten aus der Mutterkuhhaltung ein. Eine schön eingerichtete Grillstelle auf dem Weg bietet zudem die Möglichkeit, in der freien Natur zu verweilen und zu geniessen.

  • Die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft hat einen 15-teiligen Lehrpfad entwickelt, der einen Einblick in das Leben, die Instinkte und das Verhalten von Rindern gibt. (rho)
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Der Lehrpfad Rindvieh

Ergänzend zum Erlebnisweg mit Lea und Ben stehen am Weg entlang der Krete der Montoz-Kette vom Hof der Familie Haldemann in Richtung Restaurant Werdtberg diverse Tafeln von der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft BUL. Dieser zusätzliche informative Lehrpfad widmet sich dem Leben und Verhalten von Rindern. Der 15-teilige Pfad erstreckt sich über knapp 1,5 Kilometer und die reine Wanderzeit beträgt rund 20 Minuten. Auch dieser Pfad ist leicht begehbar und für Kinderwagen sowie Rollstühle geeignet. Die Tafeln sind in Französisch, doch QR-Codes führen auch hier zu den deutschen Übersetzungen.

Beide Lehrpfade sollen etwas aufzeigen, wie wichtig die Mutterkuhhaltung für die Schweizer Landwirtschaft ist. Obwohl es über 100’000 Mutterkühe in der Schweiz gibt, machen sie nur etwa 15 Prozent des Rindviehbestandes aus.

Lea und Ben besuchen noch weitere Mutterkuhherden

Der Erlebnisweg «Lea und Ben bei den Mutterkühen» gibt es auch noch im aargauischen Lenzburg, wo man die Grauvieh-Mutterkuhherde vom Biobetrieb Mooshof von Lukas Häusler und Marion Sonderegger sowie auf die Schottischen-Hochland-Mutterkühe von Brigitte Vogel trifft.

Und im luzernischen Meierskappel und Romoos gibt es auf zwei Betrieben eine Informationsecke mit diversen Posten vom Erlebnisweg «Lea und Ben bei den Mutterkühen».

Ein Besuch, der sich lohnt

Der Erlebnisweg und der Lehrpfad führen entlang der Weiden der Familie Haldemann, die seit 1980 Mutterkuhhaltung betreiben. Landwirt John Haldemann hält rund zwanzig Angus-Mutterkühe, deren Kälber und einen Stier. Die Kälber wachsen bei ihren Müttern in der Herde auf und die Kühe ernähren sich fast ausschliesslich von Gras und Heu, was sie dank ihres ausgeklügelten Verdauungssystems in wertvolle Nahrungsmittel wie Milch und Fleisch umwandeln können. Auf diese Weise tragen die Mutterkühe auch zur Pflege der bergigen und hügeligen Landschaft bei. Das Fleisch wird direkt ab Hof vermarktet oder ist als Natura-Beef und Natura-Veal bei Coop erhältlich. Während der Alpsaison kümmert sich John Haldemann um rund 120 zusätzliche Mutterkühe und Kälber, die den Sommer auf dem Montoz geniessen.

  • Landwirt John Haldemann hält rund zwanzig Angus-Mutterkühe mit ihren Kälber und einen Stier. (rho)
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  • Während der Alpsaison sömmert John Haldemann auf seinem Betrieb rund 120 zusätzliche Mutterkühe und Kälber. Deshalb sind unterwegs immer wieder Mutterkuhherden von unterschiedlichen Rassen antreffen. (rho)
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Ein Ausflug zum Hof der Familie Haldemann lohnt sich für alle, die mehr über Mutterkühe erfahren möchten und die Schönheit des Berner Jura geniessen wollen. Der Erlebnisweg «Lea und Ben bei den Mutterkühen» und der Lehrpfad Rindvieh bieten nicht nur lehrreiche Informationen, sondern auch die Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben. Die Kombination aus Wissen und Naturerlebnis macht diesen Ausflug zu einem tollen Erlebnis für die ganze Familie.

 

Ein Ausflug zum Erlebnisweg «Lea und Ben bei den Mutterkühen» und Lehrpfad Rindvieh lohnt sich für:

  • Familien und Tierliebhaber, die mehr über Mutterkühe wissen wollen und dabei auch gerne etwas unterhalten werden.
  • Velofahrer und Wanderer, die auf ihrer Tour oder Wanderung entlang der Montoz-Kette gerne auch noch etwas Wissen in ihrem Rucksack mit nach Hause tragen.

Der Erlebnisweg und der Lehrpfad sind noch bis Ende September 2024 geöffnet.