Jetzt müssen neue Sorten her
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Im Jahr 2021 hatten die Bio-Lebensmittel in der Schweiz erstmals die 4-Milliarden-Marke beim Umsatz geknackt. Im Jahr darauf folgte aber die Ernüchterung, der Umsatz ging erstmals seit langem zurück und lag noch bei 3,87 Milliarden.
Langfristig sah sich Bio Suisse aber stets auf Kurs, der Rückgang wurde auf coronabedingte Sondereffekte zurückgeführt. Die aktuellen Zahlen geben Bio Suisse recht: Der Wert von 2021 konnte letztes Jahr mit 4,075 Milliarden Franken gar noch übertroffen und auf ein neues Rekordhoch geschraubt werden.
Auch der Marktanteil ist gestiegen und lag im vergangenen Jahr bei 11,6%, 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
Gemäss Bio Suisse lag die Anzahl der Knospe-Betriebe im letzten Jahr bei 7362 Betrieben und damit um 21 Betriebe über dem Vorjahr. Vor Jahresfrist hatte Bio Suisse eine Zahl von 7560 Betrieben kommuniziert, diese jetzt jedoch wegen einer Änderung der Datengrundlage angepasst.
«Die heute kommunizierte Zahl der Betriebe entspricht allen lizenzierten Knospe-Höfen per 31.12.2023. Bisher basierte die Zahl auf einer Schätzung, die neben den lizenzierten Höfen auch die neu-umgestellten Betriebe umfasste», erklärt Bio Suisse auf Anfrage.
Im April des letzten Jahres hatte Bio-Suisse-Geschäftsführer Balz Strasser bekannt gegeben, dass insbesondere im Getreidebereich neue Betriebe gesucht würden. Von 500 neuen Betriebe mit einer Fläche von 15'000 Hektaren war die Rede. Die Umstellung auf Bio-Ackerbau ist jedoch anspruchsvoll.
Zu den Knospe-Betrieben hinzu kommen gut 500 Betriebe, die nach der Schweizer Bio-Verordnung produzieren, aber keine Knospe-Lizenz haben.
Detaillierte Zahlen wird Bio Suisse am 19. Juni an der Jahresmedienkonferenz bekanntgeben. Dort wird auch die Zahl der Umsteller gesondert kommuniziert werden.
Am 17. April führt Bio Suisse seine Frühlings-Delegiertenversammlung durch. Präsident Urs Brändli ist seit 2011 im Amt und tritt bei den Gesamterneuerungswahlen nochmals an, hat dieses Jahr mit der Bündnerin Maria Thöni aus Stierva jedoch Konkurrenz.
Erneut aufs Tapet kommt das Thema Wiederkäuerfütterung, das bereits an der Herbst-DV letzten Jahres für Diskussionsstoff gesorgt hatte. Grundsätzlich gilt bei Bio Suisse seit 2022, dass Wiederkäuer auf Knospe-Höfen nur noch 5% Kraftfutter erhalten dürfen und sämtliches Futter aus der Schweiz stammen muss. Das sorgte bei einigen Betrieben für Probleme, da es zu wenig Schweizer Eiweiss-Konzentrat in Bio-Qualität gibt. Die Delegierten entschieden deshalb, dass während einer Übergangszeit ausländische Eiweiss-Komponenten ins Futter gemischt werden dürfen, während drei Jahren 10 Prozent, während weiterer zwei Jahre 5 Prozent. Nun beantragen Bio Grischun und Progana, dass grundsätzlich nur noch 90% des Futters aus Schweizer Knospe-Anbau stammen muss, solange das Angebot im Inland nicht verfügbar ist. Der Vorstand lehnt den Antrag ab.
Bei der Biodiversitäts-Initiative empfiehlt der Vorstand den Verzicht auf die Parolenfassung. So seien einerseits viele Bäuerinnen und Bauern der Meinung, dass bereits viel für die Biodiversität getan werde. Sie befürchteten starre Flächenvorgaben. Andererseits sei Biodiversität für die Bio-Betriebe ein zentrales Anliegen.
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