
Jung, entschlossen, zukunftsorientiert: Mit 20 zum Betriebsleiter
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Mit 29 Jahren übernahm Simon Ritter Anfang 2023 den elterlichen Betrieb in Eptingen im Kanton Basel-Landschaft. Der Betrieb «Unter Weier» umfasst 22 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche, davon sieben Hektaren Ackerland. Noch hält Simon Ritter 14 Milchkühe, doch bis im August 2025 wird er die Milchwirtschaft aufgeben und auf Mutterkuhhaltung umstellen. Ein neuer Stall für 30 Mutterkühe ist bereits im Bau. Neben der Rinderhaltung betreibt er Ackerbau und baut Weizen, Mais, GPS-Getreide und dieses Jahr zum ersten Mal Raps an – eine Neuerung, denn sein Vater hatte sich mehr auf Kunstwiesen konzentriert.
Simon Ritter bewirtschaftet den Hof weitgehend allein, mit gelegentlicher Unterstützung seines Vaters und tatkräftiger Mithilfe seiner Partnerin Nadine. Zusätzlich ist er mit zwei Kollegen in einem Lohnunternehmen tätig, das sich auf Gülletransport und -ausbringung spezialisiert hat. Diese Nebenerwerbstätigkeit erweist sich als wichtiger Bestandteil seines Geschäftsmodells, nimmt aber auch mehr Zeit in Anspruch, als er ursprünglich dachte und hat seine Betriebsplanung stark beeinflusst.
Zwar war Simon Ritter schon immer klar, dass er einmal Landwirt sein wollte, doch zunächst entschied er sich für die Ausbildung zum Forstwart. Über zehn Jahre arbeitete er in diesem Beruf, bevor er sich mit 27 Jahren und mit näherkommender Betriebsübernahme entschloss, die Lehre als Landwirt zu absolvieren.
«Mein Vater hatte immer gesagt, dass er bis 60 arbeiten würde und dann den Betrieb übergeben möchte», erinnert sich Simon Ritter. Da sein Bruder kein Interesse an der Übernahme hatte, war die Nachfolge früh klar – Druck gab es aber keinen.
Die Betriebsübernahme wurde vergleichsweise kurzfristig geplant. «Wir haben erst im Oktober 2022 begonnen, alles zu planen, und im Dezember desselben Jahres war die Übernahme aufgegleist», erzählt Simon Ritter. Dennoch verlief alles reibungslos, da sich die Familie einig war und der Betrieb überschaubar ist.
«Ich musste eine Struktur schaffen, die ich allein bewältigen kann.»
Rückblickend hätte er sich jedoch eine langfristigere Planung gewünscht, insbesondere in finanziellen und steuerlichen Belangen. «Es wäre sinnvoll gewesen, bereits zehn Jahre vor der Übergabe eine Investitionsstrategie zu haben, um frühzeitig Weichen zu stellen – wenn man gezielt in neue Strukturen investiert, können diese bereits vor der Übergabe abgeschrieben werden, was sich positiv auf den Buchwert auswirken würde», meint er. Hier sieht er Optimierungspotenzial in der landwirtschaftlichen Beratung. «Treuhänder sollten die Betriebe frühzeitig auf diese Aspekte hinweisen und sie in eine strategische Richtung lenken und proaktiver beraten», so Simon Ritter.
Ein weiterer Aspekt der Betriebsübergabe war das enge Zusammenleben der Generationen. «Wenn von einem Tag auf den anderen der Sohn das Sagen hat, kann das herausfordernd sein», erklärt er. Inzwischen leben die Eltern nicht mehr auf dem Hof, sondern in der Nähe. «Das hat für alle Beteiligten Entspannung gebracht – wir haben nun einen gesunden Abstand, aber bleiben eng verbunden», ergänzt er.
«Es wäre sinnvoll gewesen, bereits zehn Jahre vor der Übergabe eine Investitionsstrategie zu haben, um frühzeitig Weichen zu stellen.»
Die Entscheidung, die Milchwirtschaft aufzugeben, traf Simon Ritter bewusst. «Mit der Lohnarbeit im Gülleunternehmen wurde schnell klar, dass ich eine andere Betriebsform brauche – der Betrieb ist zu klein, um einen Mitarbeiter anzustellen, also musste ich eine Struktur schaffen, die ich allein bewältigen kann», erklärt er.
Die Lösung war Mutterkuhhaltung. Ein Jahr lang plante Simon Ritter die Umstellung, bevor der Stallbau begann. «Es ist eine weniger arbeitsintensive Alternative zur Milchproduktion, die gut mit meiner zusätzlichen Tätigkeit im Lohnunternehmen vereinbar ist», so der Betriebsleiter.
Neben der Umstellung der Tierhaltung hat Simon Ritter auch betriebswirtschaftliche Anpassungen vorgenommen. Ein wichtiger Schritt war die Reduktion der Maschinenkosten. «Ich habe bei den Maschinen entscheidend reduziert und arbeite jetzt mit drei Landwirten aus der Region zusammen – wir teilen uns die Maschinen, was die Kosten erheblich senkt», sagt er. Sowieso ist es für Simon Ritter wichtig, ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn und Kollegen zu pflegen.
Daneben beschreitet er im Ackerbau neue Wege. Während sein Vater kaum Ackerbau betrieben hat, nutzt Ritter nun sieben Hektaren für den Anbau von Getreide und Raps. «Eptingen ist nicht gerade eine Ackerbauregion, aber es funktioniert gut», sagt er schmunzelnd.
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18. Februar 2025, 9-12 Uhr, Inforama Rütti, Zollikofen BE
18. Februar, 13.30 bis 16.30 Uhr, Inforama Rütti, Zollikofen BE.
8. Mai, 13.30 bis 16.30 Uhr, Zelgli-Träff, Biezwil SO.
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