Während die Schweiz auf dem Butterberg sitzt, haben Deutschland und Österreich zu wenig Butter
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Obwohl die Menge im letzten Jahr gegenüber 2021 leicht zurückgegangen ist, gibt es im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie eine höhere Nachfrage nach Brot- und Backwaren im Einzelhandel. Ausserdem hat die Schweizer Bevölkerung letztes Jahr mehr Geld für Brot- und Backwaren ausgegeben, wie aus dem aktuellen Marktbericht Brot und Getreide des Fachbereichs Marktanalysen des Bundesamts für Landwirtschaft BLW hervorgeht. Dieser Preisanstieg ist laut Bericht hauptsächlich aufgrund höherer Kosten für Energie, Logistik, Transport und Rohstoffe zu erklären.
Das Jahr 2022 war besonders erfolgreich für den Verkauf von Bioprodukten im Bereich Brot und Backwaren. Bio-Frischbrote machten einen Umsatzanteil von 270 Millionen Schweizer Franken aus, was einem Marktanteil von 24,5 Prozent entspricht. Besonders beliebt in Bioqualität waren Kranz-, Stangen-, Tessiner- und Vollkornbrote, aber auch saisonale und andere spezielle Brote hatten hohe Anteile an Bio-Verkäufen. Bei saisonalen Broten wie dem 1.-August-Weggen, Grittibänz und Dreikönigskuchen lag der Bio-Anteil bei 24 Prozent.
In den letzten Jahren ist aber nicht nur der Brot- und Backwarenmarkt gewachsen, sondern auch der Mehlmarkt. Der Absatz auf dem Mehlmarkt hat zwischen 2018 und 2022 um 8,2 Millionen Franken beziehungsweise um 16 Prozent zugenommen. So stieg die Nachfrage nach Mehl im Einzelhandel insgesamt über die letzten fünf Jahre kontinuierlich an und erlebte insbesondere während des Lockdowns im Jahr 2020 aufgrund der Coronaviruspandemie einen Aufschwung. Dinkelmehl und Halbweissmehl verzeichneten in den letzten fünf Jahren den grössten Zuwachs.
Genau wie bei den Verkäufen der Brot- und Backwaren ist der Verkauf von Mehl zwar insgesamt zunehmend, war im Vergleich zu 2021 aber ebenfalls in allen Kategorien rückläufig. So wurden im Jahr 2022 in der Schweiz für 59 Millionen Franken Mehl gekauft, was einer Menge von 32’286 Tonnen entspricht. Ausserdem variiert der Verkauf von Mehl je nach Jahreszeit. Vor Ostern und Weihnachten ist die Nachfrage mehr als doppelt so hoch im Vergleich zu den Sommermonaten Juli und August, in denen weniger Mehl gekauft wird. Im Jahr 2022, nachdem die Pandemie vorbei war, gab es allerdings höhere Spitzenwerte im Jahresverlauf als vor der Pandemie.
Im Rahmen des Marktberichts wurde zudem – basierend auf den Haushaltspaneldaten von NielsenIQ Switzerland – das Kaufverhalten der Haushalte untersucht. Die Daten zeigen, dass ein Schweizer Privathaushalt letztes Jahr durchschnittlich 51,4 Kilogramm Brot- und Backwaren für 460 Franken eingekauft hat. Dabei gaben Haushalte in der Westschweiz ähnlich viel für Brot- und Backwaren aus wie Haushalte in der Deutschschweiz. Die Haushaltspaneldaten zeigen aber auch, dass ländliche Haushalte 41 Franken mehr für Brot- und Backwaren ausgegeben haben als städtische Haushalte und dass Familienhaushalte mit Kindern und Haushalte mit älteren Personen grundsätzlich die höchsten Ausgaben für Brot- und Backwaren hatten.
Auch das Kaufverhalten für Mehl variiert je nach Art des Haushalts. Haushalte mit zwei Kindern haben doppelt so viel Mehl gekauft wie Haushalte ohne Kinder, während Haushalte mit drei oder mehr Kindern dreimal so viel Mehl gekauft haben. Und auch regional gibt es Unterschiede: So haben Haushalte in der Westschweiz weniger Mehl gekauft als Haushalte in der Deutschschweiz. Ausserdem wurde in städtischen Gebieten weniger Mehl gekauft als in ländlichen Regionen. Auffällig ist, dass praktisch alle Haushaltstypen mehr Mehl nachgefragt haben als vor der Pandemie. Im Durchschnitt haben die Schweizer Haushalte letztes Jahr 7,1 Kilogramm Mehl im Einzelhandel gekauft und dafür 12.60 Franken ausgegeben.
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