Globale Lebensmittelpreise sinken leicht
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Die Schweiz ist das Land des Käses. Ein grosser Teil des Schweizer Käses wird allerdings nicht für die hiesigen Konsumentinnen und Konsumenten produziert, sondern für das Ausland: Rund 40 Prozent geht ins Ausland.
Im Ausland besonders beliebt sind Le Gruyère AOP, der Emmentaler AOP und der Appenzeller Käse. «Auf dem europäischen Markt fällt den drei Hauptsorten Le Gruyère AOP, Emmentaler AOP und Appenzeller Käse eine eigentliche ‹Lokomotivfunktion› zu, wobei über die letzten Jahre vor allem Le Gruyère AOP in sämtlichen Märkten stärker wird», sagt Martin Spahr, Marketingleiter der Switzerland Cheese Marketing AG.
Je nach Land gibt es deutliche Unterschiede: So führt Appenzeller Käse in Deutschland die Exportrangliste an, während in Italien Emmentaler AOP die deutliche Führung innehat und in Frankreich Le Gruyère AOP den anderen den Rang abläuft. «Auch in den USA ist Le Gruyère AOP aktuell klar der stärkste unter den Schweizer Sortenkäsen», erläutert Martin Spahr. Weltweit führt Le Gruyère AOP mit 13’293 Tonnen die Exportrangliste vor dem Emmentaler AOP mit 10’298 Tonnen an.
Die Entwicklung der verschiedenen Märkte widerspiegle zum Teil auch die Geschichte des Schweizer Käses in Europa, erklärt der Marketingleiter weiter: «So hat beispielsweise der Emmentaler AOP traditionell eine starke Position im italienischen Markt – die Italiener schätzen diesen Schweizer Käse und seinen typischen Geschmack.» Dasselbe gelte für den Appenzeller Käse in Deutschland.
Letztes Jahr konnte die Schweizer Käsebranche das Exportniveau des Rekordjahres 2021 nicht mehr erreichen: Rund 4’000 Tonnen Käse wurden letztes Jahr weniger exportiert als noch 2021. Würden die Zahlen von 2022 aber mit den Jahren 2020 und 2019 verglichen, relativiere sich das negative Bild, so die Switzerland Cheese Marketing AG zu den zusammen mit der TSM Treuhand GmbH veröffentlichten Zahlen vom letzten Jahr. So lägen die letztjährigen Exportwerte im Bereich der Werte von 2020 und sogar etwas über den Werten von 2019.
Trotzdem: Die Nachfrage im Ausland hat abgenommen und dies dürfte sich aufgrund der schwierigen Marktlage kurzfristig auch nicht ändern. Unter anderem der teure Schweizer Franken, steigende Produktionskosten und hohe Rohstoffpreise verteuern den Schweizer Käse, was die Verkäufe im Ausland hemmt. Die Schweizer Käsebranche ist aber zuversichtlich, dass die Nachfrage nach Schweizer Käse im Ausland trotz Preiserhöhungen auf hohem Niveau bleibt.
Während letztes Jahr die Exporte aller Käsekategorien rückläufig waren, konnte die Kategorie «Frischkäse und Quark» mengenmässig zulegen. Die Exportmengen dieser Kategorie stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich und dies, obwohl die Schweiz traditionell eher für ihre Halbhartkäse und Hartkäse bekannt ist. «Frischkäse passt perfekt zu vielen kulinarischen Trends – Frischkäse ist entsprechend beliebt und der Konsum nimmt in der Schweiz und auch in Europa seit vielen Jahren stetig zu», meint Martin Spahr. Das beweisen auch die Importzahlen: Denn während die Schweizer Frischkäseexporte gestiegen sind, haben auch die Frischkäseimporte zugenommen.
«Wir importieren beispielsweise mehr Mozzarella, weil die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten die bekannten Mozzarella-Marken wie Galbani bevorzugen, auch wenn sie dafür einen höheren Preis zahlen müssen – Mozzarella ist nämlich der einzige importierte Käse, dessen Durchschnittspreis höher ist als der des vergleichbaren Schweizer Exportprodukts», erklärt Martin Spahr.
Laut dem Marketingleiter sind beim importierten Frischkäse generell starke Marken wie Philadelphia, Cantadou oder Tartare im Schweizer Markt aktiv, welche grosse Werbeinvestitionen in der Schweiz tätigen und auch deswegen auf grosses Konsumenteninteresse und grosse Bekanntheit stossen.
Bei den Exporten von Frischkäse handle es sich im Gegenzug hauptsächlich um die Kategorien Ricotta und ein paar anderer Frischkäse. «Einige Schweizer Firmen sind in diesem Sektor sehr erfolgreich und können daher Schweizer Qualität zu Preisen anbieten, die im Export als wettbewerbsfähig gelten, insbesondere in einem Premiumsegment», sagt Martin Spahr.
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