Lauch: Grün, robust und vielseitig
Lauch ist nicht nur auf dem Teller, sondern auch historisch spannend. So wurde dem Lauch im Altgermanischen eine eigene Rune, ein germanisches Schriftzeichen, gewidmet: «Laukaz». Und in Wales gehört der zu den Nationalsymbolen und ist im Nationalwappen abgebildet. Lauch war also bereits vor vielen Jahrhunderten ein wichtiges Nahrungsmittel.
Von der Antike bis in den Garten
Lauch gehört wie die Zwiebeln zu den Amaryllisgewächsen. Es wird vermutet, dass seine Wildform irgendwo aus dem Mittelmeergebiet in der Region Vorderasien stammt und dort bereits vor rund 3’000 Jahren kultiviert wurde. Es gibt Überlieferungen, wonach der Lauch schon den Arbeitern der Pyramiden in Ägypten als Nahrung gedient haben soll. Es wird angenommen, dass das Gemüse dann im Mittelalter von Italien her über Handelswege nach Mitteleuropa und damit bis in die Schweiz kam – seither ist Lauch aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken.
Der Lauch ist allerdings etwas wählerisch, was seine direkten Nachbarn angeht. So wächst er gut neben Endivie, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Rüebli, Schwarzwurzeln, Sellerie und Tomaten. Sind hingegen Bohnen, Erbsen oder Randen seine Nachbarn, gefällt es ihm nicht so gut.
Lauchsorten und ihre kulinarischen Vorzüge
Beim Lauch unterscheidet man heute viele Sorten, die in Sommer-, Herbst- und Winterlauch eingeteilt werden. Die Farbe des Lauchs gibt dabei Aufschluss über sein Aroma: Je grüner, desto würziger. So zeichnet sich Sommerlauch durch einen hellgrünen Schaft und einen weissen unteren Teil aus. Er wird oft zum Verfeinern von gedünsteten Speisen verwendet und eignet sich auch gut für lauwarme Salate mit Vinaigrette. Herbstlauch hat einen dickeren Schaft und dunkelgrüne Blätter, er ist etwas robuster und hält leichten Frost aus. Winterlauch hingegen ist wirklich frostresistent. Er wächst langsam während der Wintermonate, hat eine dunkelgrüne bis bläuliche Färbung und ein intensives Aroma, ideal für kräftige Suppen und Eintöpfe.
Lauch enthält trotz seines hohen Wasseranteils von bis zu 90 Prozent viele wertvolle Nährstoffe: So enthält er unter anderem nennenswerte Mengen an Vitamin C, Karotin, B-Vitaminen sowie Mineralien wie Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und Eisen. Der hohe Anteil an schwefelhaltigen ätherischen Ölen hat zudem einen positiven Einfluss auf die Verdauung.
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