Die tierische Produktion
Während der Milchmarkt von stabilen Preisen und einem konstanten Kuhbestand geprägt war, hatten Alpbetriebe mit den F...
«Saugut» heisst die Marke, unter der Suisseporcs Öffentlichkeitarbeit betreibt. Und das Projekt kommt bei den Konsumentinnen und Konsumenten tatsächlich saugut an, wie an der Delegiertenversammlung in Schwarzenburg BE zu hören war. Weniger gut sah das vergangene Jahr auf dem Schweinemarkt aus. Von desaströsen Preisen sprachen die Produzentinnen und Produzenten an der Versammlung des Schweizerischen Schweinezucht- und Schweineproduzentenverbandes.
Vor Jahresfrist hatte der jetzt abtretende Suisseporcs-Präsident Meinrad Pfister vor einer äusserst schwierigen Marktsituation gewarnt. Diese trat ein. Marktentlastungmassnahmen waren nötig, Schweinefleisch wurde eingefroren, Schlachthälften exportiert. «Das Geld, das dafür eingesetzt worden ist, war sehr gut investiert», zeigte sich Pfister überzeugt. Der Markt wurde wie geplant entlastet, was eine wirtschaftlich noch schwierigere Situation verhinderte.
«Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen», betonte Pfister jedoch. Denn gemäss Berechnungen von Suisseporcs müssten für eine nachhaltig gesunde Marktlage jährlich 2000 Muttersauen und 16'000 Mastplätze stillgelegt werden. Er wiederhole deshalb einen Satz aus der Vorjahres-DV: «Wer mit dem Gedanken spielt, die Schweinehaltung aufzugeben, der soll es jetzt tun.» Die Schweinebranche müsse der Realität in die Augen schauen und dürfe sich nicht auf das Prinzip Hoffnung verlassen. «Das hätte mittel- und langfristig fatale Folgen für unsere Branche», mahnte der Pfister, der den Verband 9 Jahre lang geführt hatte.
«Das Prinzip Hoffnung hätte mittel- und langfristig fatale Folgen»
Die Suisseporcs führt ein neues Jagerpreismodell (Jager werden die Ferkel genannt, nachdem sie von den Muttersauen getrennt worden sind) ein. Das bisherige Preismodell sei nicht zukunftsträchtig, erklärte Suissporcs-Direktor Stefan Müller. So habe es einen Erlösverlust von rund 200 Millionen Franken pro Jahr sowie eine strukturelle Überhangsituation nicht verhindern können. Das neue Modell berücksichtigt für die Preisfestlegung massgebende Indikatoren und Prognoseansätze. Die Preissignale aus dem Modell sind frühzeitiger und deutlicher als beim bisherigen System. Es sei ein erster richtiger Schritt, so Meinrad Pfister. Er rief dazu auf, weitere Überlegungen zum Markt anzustellen. «Wenn wir den Selbstversorgungsgrad nicht in den Griff bekommen, werden wir nie die benötigten Preise erhalten. Da kann kein mathematisches System helfen», so Pfister.
Zum Nachfolger von Pfister wählten die Delegierten einstimmig Andreas Bernhard aus dem bernischen Alchenstorf. Bernhard hat Anfang dieses Jahres seinen Schweinehaltungs-Betrieb an seinen Sohn übergeben. «Mich hat insbesondere die Situation auf dem Schweinemarkt dazu bewogen, zu kandidieren», so Bernhard. Es sei belastend, wenn es die Schweizer Produzenten nicht schafften, markt- und bedarfsgerecht zu produzieren.
Die Schweizer Schweinebranche habe viele Stärken, vom weltweit strengsten Tierschutzgesetz, der Halbierung des Antibiotika-Einsatzes, der hohen Fleischqualität bis zu den starken Leistungen in der Schweinezucht. Es stelle sich jetzt die Frage, welche Möglichkeiten es gebe, eine konsumangepasste Produktion zu erreichen: «Wir müssen über Stillegungsprämien oder Mengensteuerung diskutieren», so der neue Suisseporcs-Präsident. Klar sei: Das werde nicht im «stillen Kämmerlein beschlossen», sämtliche Massnahmen müssten von den Produzenten getragen werden.
«Die Situation auf dem Schweinemarkt hat mich zur Kandidatur bewogen.»
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